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Geotop des Monats Juli 2018

Steinbruch Klosterbusch im Lottental, Bochum


Zwischen Kemnader See und der Ruhr-Universität, südlich des botanischen Gartens, befindet sich ein großer, nicht frei zugänglicher Steinbruch. Führungen werden vom Umweltamt der Stadt Bochum, der VHS Bochum oder dem GeoPark Ruhrgebiet angeboten.

Der Steinbruch erschließt einen ca. 100 m umfassenden Abschnitt aus dem Oberkarbon (Witten-Formation) vom Liegenden des Flözes Geitling 2 bis ins Hangende des Flözes Finefrau-Nebenbank. Die Schichten zeigen nicht nur das gesamte Spektrum typischer Gesteine des Ruhrkarbons, sondern vermitteln auch einen Eindruck von deren Abfolge. In struktureller Hinsicht zeichnet der Steinbruch durch die Umbiegung des Stockumer Hauptsattels aus. Besonderheiten sind Gerölllagen im Finefrau-Sandstein und der Anschnitt eines ehemaligen Abbaus.

Der Aufschluss wird nach einem zwischen städtischen Stellen, Nutzern, Naturschutzeinrichtungen und dem Geopark abgesprochenen Nutzungskonzept gepflegt, das einen vorbildlich gelösten Interessensausgleich zeigt. Die nach Süden ausgerichteten Wände und Halden werden durch die Sonne stärker und schneller erwärmt als das Umfeld. Dadurch entsteht ein extrazonales Biotop mit Tieren und Pflanzen, die sich an anderen Stellen im Stadtgebiet nicht halten können. Voraussetzung dafür ist, dass der Aufschluss nicht durch Bäume verschattet wird. Durch entsprechende Maßnahmen bleiben auch die geologische Abfolge und die Strukturen sichtbar.

Foto: Engelbert Wührl
Text: Dr. Manfred Brix, Gabriele Wolf

Weiterführende Literatur:

VIDEO: HTTP://GEOPARK.METROPOLERUHR.DE/GEOPARK-RUHRGEBIET/GEOPARK-ENTDECKEN/VIDEOS.HTML

MÜGGE, V.; DROZDZEWSKI, G. & WREDE, V. (2005): Von Korallenriffen, Schachtelhalmen und dem Alten Mann. Ein spannender Wanderführer zu 22 Geotopen im mittleren Ruhrtal.– 160 S. Essen.

Details

Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Ort
Kreisfreie Stadt Bochum