In fast 100 m tiefen Steinbrüchen auf dem Rochlitzer Berg wurde der hellrotbraune „Rochlitzer Porphyr“ gebrochen. Seine Farbe wechselt zwischen rot, braun, graugelb oder violett. Oft ist das Gestein von unregelmäßigen, wieder geschlossenen Klüften durchzogen. Seit der Romanik ist er ein wichtiger Baustein der Region. Seine massige Ausbildung und die relative Gleichkörnigkeit ermöglichen die Gewinnung großer Blöcke. Auf dem Lehrpfad kann man die Mühsal der früheren Abbaumethode sehr gut nachvollziehen. Die Arbeiter (sog. Schöter) mussten mit dem Zweispitz tiefe Rinnen in das Gestein schroten, um das Ablösen der Blöcke mit Keilen zu ermöglichen. Spuren dieser Tätigkeit sind auf der Abbildung gut zu erkennen.
Der Stein der sächsischen Könige, wie der „Rochlitzer Porphyr“ auch benannt wird, prägt das Gesicht vieler Städte der Umgebung, in Leipzig z. B. das Alte Rathaus, die Pleißenburg, das Grassi-Museum und die neue katholische Propsteikirche St. Trinitatis. Burgen (Kriebstein und Augustusburg), Schlösser (Glauchau, Eilenburg und Frohburg) und Kirchen (Kloster Wechselburg und die Nikolaikirche in Döbeln) sind aus diesem Gestein erbaut. Und für die Aschenbahn der Olympischen Spiele 1936 in Berlin ist fein gemahlener „Rochlitzer Porphyrtuff“ verwendet worden.
Der „Rochlitzer Porphyr“ ist ein verschweißter vulkanischer Tuff (Ingnimbrit), der erst durch spätere diagenetische Vorgänge verfestigt wurde wie ein Sandstein. Die moderne Bezeichnung für dieses Gestein ist also Rochlitzer Ignimbrit.
Weiterführende Literatur:
Goth, K. & Suhr, P. (2007): Eine heiße Sache – Der Porphyrtuff von Rochlitz an der Mulde. – In: Look, E.-R. & Quade, H. (Hrsg.): Faszination Geologie – Die bedeutendsten Geotope Deutschlands. – 175 S.; Stuttgart (Schweizerbart).
Große Kreisstadt Rochlitz (2008): Auf den Spuren des Rochlitzer Porphyrs: Lehrpfad. – 34 S.; Rochlitz.
Bild: ©LfULG (Aufnahme: Chr. Starke)