Interview mit Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender Wintershall
Happy Birthday! Herr Mehren, heute (13.02.) feiert Wintershall seinen 125. Geburtstag. Nicht viele Unternehmen in Deutschland können so ein Jubiläum begehen. Wie feiern Sie eigentlich?
„Zu einem stolzen Geburtstag gehört natürlich eine Torte! Und die gibt es heute für alle Kollegen an den Wintershall Standorten weltweit. Das ist aber nur der Auftakt für unser Jubiläumsjahr. So bereiten wir zum Beispiel eine Wanderausstellung vor, die im Juni hier in Kassel beginnt. Wir organisieren einen Schülerwettbewerb, Sonderveröffentlichungen zu unserer Geschichte wie auch einen Historiker-Tag. Und zum Abschluss wird es im November einen Festakt in der documenta-Halle geben. Mit vielen internationalen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur.“
Ihr Unternehmen blickt auf eine lange, bewegende Firmengeschichte zurück. Was waren die wichtigsten Meilensteine?
„Wichtige Höhepunkte sind aus meiner Sicht vor allem Wendepunkte: also Zeiten, in denen das Unternehmen Weichen neu gestellt und Zukunft gestaltet hat. Schon recht früh kam so ein wichtiger Wendepunkt. Wie Sie vielleicht wissen, wurde Wintershall von zwei Herren namens Grimberg und Winter ursprünglich zur Förderung von Kalisalz gegründet. Daher ja auch unser Name: als Zusammensetzung aus „Winter“ und dem alten germanischen Wort „Hall“ für Salz. Dann kam ein Unfall dem Unternehmen zur Hilfe. Genau gesagt, ein Erdöleinbruch in einer Kaligrube im Jahr 1930. So kam Wintershall zur Erdölförderung.
Zum Erdöl gesellte sich dann das Erdgas. 1951 hatte Wintershall den ersten Gasfund in Bentheim und wurde zu einem Pionier in der Erdgasproduktion der Bundesrepublik. Etwa mit der ersten Gasleitung von Rehden nach Marienhütte. Schnell wurde aber auch klar, dass die heimische Förderung allein den Bedarf nicht deckt. Dass sich das Unternehmen auch im Ausland engagieren muss. Das erste Auslandsprojekt führte Wintershall 1954 nach Peru, an einen Quellfluss des Amazonas. Bereits dieses Projekt erfolgte übrigens zusammen mit der DEA, dem Partner, mit dem wir jetzt unsere Kräfte bündeln wollen.
Und dann kam die BASF?
„Richtig, vor 50 Jahren ist Wintershall dann zur BASF gekommen – und hat damit die nötige Finanzkraft gewonnen, um das Auslandsengagement im Öl- und Gasgeschäft auszubauen. Mehr erfahren…