Die sichere Sanierung der verlassenen Quellen würde mehr als 30 Milliarden Euro kosten, berechnete ein Forschungsteam. Hauptverantwortlich sind fossile Großkonzerne
von David Rennert
Nach Kohlendioxid ist das Treibhausgas Methan die zweitgrößte Klimagefahr. Die Methankonzentration in der Atmosphäre steigt rasant und erreichte in den vergangenen Jahren Rekordwerte. Nach Angaben des Weltklimarats ist Methan für rund 0,5 Grad der bisherigen Erderwärmung von 1,2 Grad seit 1880 verantwortlich. Methan (CH4) ist zwar viel kurzlebiger als CO2, aber kurzfristig bis zu 80-mal klimaschädlicher. Von den derzeit rund 600 Millionen Tonnen Methan, die jährlich freigesetzt werden, gehen etwa 60 Prozent auf menschliche Aktivitäten zurück. Ein großer Anteil entfällt auf fossile Brennstoffe.
Durch die fossile Industrie entweichen mindestens 120 Millionen Tonnen Methan jährlich. Dabei gibt es hier enormes Einsparungspotenzial, wie Forschende seit Jahren aufzeigen: Bei Förderung und Transport von Gas, Öl und Kohle und durch schädliche Praktiken bei Pipeline-Reparaturen gelangen erhebliche CH4-Mengen in die Umwelt. Aber noch eine andere Vorgehensweise in der fossilen Industrie trägt zu den Emissionen bei: Häufig werden erschöpfte Öl- und Gasbohrlöcher lange Zeit nicht endgültig versiegelt. Dadurch lassen sich die Kosten der aufwendigen Stilllegung in die Zukunft verschieben – mit Folgen für die Umwelt. Mehr erfahren…