Seit 30 Jahren vermessen Forschungsflugzeuge des Alfred-Wegener-Instituts den gefrorenen Ozean der Arktis. Auf insgesamt 52 Messkampagnen wurden wertvolle Daten erhoben: Insgesamt 40.000 Kilometer Messstrecke dokumentieren eine deutliche Abnahme der Meereisdicke als Folge des Klimawandels. Die Zeitserie ist weltweit die einzige flugzeug- und helikoptergestützte Messreihe, die über einen so langen Zeitraum in der Arktis durchgeführt wurde. Aktuell sind dafür zwei Basler BT-67-Maschinen im Einsatz: die Polar 5 und Polar 6.
Die diesjährige Polar 6 Messkampagne mit dem Namen IceBird führte das Team um Dr. Thomas Krumpen, Meereisphysiker am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), von den Städten Inuvik, Resolute Bay und Eureka in Kanada bis zur „Station Nord“ in Grönland. Am 26. April kehrte das Forschungsflugzeug aus der Arktis nach Bremen zurück, wo es in den vergangenen vier Wochen von verschiedenen Standorten aus die Veränderungen des Meereises dokumentiert hat. „Dies ist das 52. Mal, dass wir Messflüge über Meereis durchführen“, berichtet Expeditionsleiter Thomas Krumpen. „All diese Messdaten aus den vergangenen 30 Jahren aneinandergereiht, reichen einmal rund um den Erdball. Wir sprechen also von etwa 40.000 Kilometern an Eisdaten. Ein großer Teil davon wurde im Tiefflug in etwa 60 Metern Höhe erhoben. Das ist für die Piloten sehr anstrengend und erfordert ein gutes Team und eine gute Planung, zumal das Wetter ständig wechselt und schwer vorhersagbar ist.“ Mehr erfahren…