In Norwegen zeigt die Methode Erfolge
Bloss CO2-Emissionen zu verringern, hält die globale Erwärmung nicht auf. Deshalb tüfteln Forscher daran, das Treibhausgas in die grösste Speicherstätte der Welt zu befördern – den Ozean.
Diese Reagenzgläser passen in kein Labor. Mit einer Länge von 20 Metern und einem Durchmesser von gut 2 Metern treiben sie aufrecht im Raunefjord südlich von Bergen. Der Ausleger eines Forschungsschiffes hievt die durchsichtigen Behälter einen nach dem anderen in die Nordsee. Taucher fluten sie mit Meerwasser und verschliessen sie mitsamt Algen, Plankton und Kleinstlebewesen.
Aus den Wellen ragen nur die kuppelförmigen Luken dieser Unterwasserlabors. Forscher kippen von Schlauchbooten aus fein zermahlenes Gestein hinein. Das mineralische Pulver neutralisiert die Kohlensäure im Meerwasser. Dadurch kann dieses mehr CO2 aus der Luft aufnehmen.
Professor Ulf Riebesell vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und sein Team testen mit den Unterwasserlabors in realer Umgebung, wie viel CO2 sich so im Meerwasser einlagern lässt und wie sich das auf die Unterwasserfauna auswirkt. Mehr erfahren…
