Die letzte Umpolung hatte dramatische Folgen für Klima und Lebenswelt
Kein Schutzschirm mehr: Vor 42.000 Jahren verlor die Erde vorübergehend ihr schützendes Magnetfeld – die Feldstärken sanken bis auf null bis sechs Prozent des Normalwerts ab, wie nun eine Studie enthüllt. Dadurch flackerten Polarlichter über fast den gesamten Globus, die Ozonschicht wurde stark ausgedünnt und das Klima der mittleren Breiten veränderte sich. Das könnte auch die Menschheitsentwicklung beeinflusst haben, wie die Forscher in „Science“ berichten.
Das Erdmagnetfeld ist unser wichtigster Schutzschild gegen die harte kosmische Strahlung. Aber seine Intensität schwankt im Laufe der Zeit – und Schwächephasen können zu einer kompletten Polumkehr führen. Die letzte anhaltende Umpolung liegt zwar schon rund 780.000 Jahre zurück, seither ist es jedoch mehrfach zu kürzeren Polsprüngen, den sogenannten Exkursionen gekommen. Dabei springt das Magnetfeld nach wenigen hundert Jahren wieder in seine alte Polung zurück.
Ein Baum als Zeitzeuge
Doch was bedeutet eine solche Umpolung für die irdische Lebenswelt? Und wie schwerwiegend sind die Magnetfeldturbulenzen, die einer Polumkehr vorausgehen? Bislang sind diese Fragen weitgehend ungeklärt. Umso spannender sind nun die Einblicke, die ein Forscherteam über den Ablauf und die Folgen der letzten Pol-Exkursion vor rund 42.000 Jahren gewonnen hat. Bei diesem Laschamp-Ereignis sank die Feldstärke des Magnetfelds auf 28 Prozent ab und Nord- und Südpol tauschten rund 800 Jahre lange ihre Plätze. Mehr erfahren…