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Antarktis: Tektonischer Durchbruch ließ Temperaturen abstürzen

By 27. November 2021Juli 6th, 2022No Comments

Die Drake-Passage trennt Südamerika und die Antarktis. Ihre Entstehung veränderte das Weltklima und ließ die Antarktis endgültig vereisen.

von Daniel Lingenhöhl

Vor 34 Millionen Jahren öffnete sich zwischen der Südspitze Südamerikas und der Antarktischen Halbinsel eine neue Meeresstraße: die Drake-Passage. Sie löste gewaltige Umwälzungen in der Region aus und führte zu einem dramatischen Klimawandel. Aus der eher in großen Teilen noch milden Antarktis wurde der heutige Gefrierschrank. Ausgelöst wurden diese Veränderungen durch die Umorganisation der Meeresströmungen, wie Isabel Sauermilch von der Universität Utrecht und ihr Team in »Nature Communications« schreiben.

Die Arbeitsgruppe hat mit Hilfe von hoch aufgelösten Simulationen berechnet, was passiert, wenn sich in geologisch relativ kurzer Zeit eine neue, tiefe Verbindung zwischen Ozeanen entwickelt. Vor allem große Meereswirbel spielen dabei eine Rolle. Vor der Entstehung und Eintiefung der Drake-Passage transportierten diese Wirbel große Mengen an warmem Wasser nach Süden in Richtung der Antarktis und mildern dort die Bedingungen dann ähnlich ab wie heute noch der Golfstrom im Nordwesten Europas.

Das gilt jedoch nach den Modellen nur, solange die Wasserstraße nicht tiefer als 300 Meter ist. Als sich die Drake-Passage jedoch tektonisch immer stärker eintiefte, kam dieser Prozess zum Erliegen. Gleichzeitig entwickelte sich ein zirkumpolarer Strom um die Antarktis, die den Kontinent von wärmeren Gefilden isolierte. Die Gewässer südlich dieser Barriere kühlten sich um bis zu fünf Grad Celsius ab: ein starker Rückgang, der die endgültige Vereisung des Südpols einleitete. Mehr erfahren…