Russisch-deutsch-schweizerische Expedition ARCTIC CENTURY kehrte mit wertvollen Proben und Daten zur Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels in der russischen Arktis zurück
06.09.2021/Murmansk/Kiel. Heute kehrte die Arctic Century Expedition, die das 100-jährige Bestehen des Instituts für Arktis- und Antarktisforschung in St. Petersburg feierte, sicher in den Hafen von Murmansk zurück und beendete damit eine Reise, die vier Wochen zuvor begonnen hatte. Ein Team von 59 Wissenschaftlern aus 17 Ländern sammelte Daten in der Barents-, Kara- und Laptewsee sowie auf schwer zugänglichen Inseln in der westlichen Hocharktis. Bis fast 83° nördlicher Breite führten die Wissenschaftler ein umfangreiches interdisziplinäres Arbeitsprogramm an 125 Standorten an Land und auf See sowie Messungen atmosphärischer Parameter in Echtzeit während der gesamten Fahrtstrecke durch.
Pressemitteilung des Swiss Polar Institutes
In den letzten Jahrzehnten wurden in der Arktis als Folge des globalen Klimawandels extreme Veränderungen beobachtet, deren Ausmaß und Auswirkungen Anlass zu ernster Sorge geben. Die Arktis erwärmt sich schneller als fast jedes andere Gebiet der Erde. Infolgedessen verändert sich die Region rasch: Gletscher ziehen sich zurück, das Meereis verschwindet und der Permafrost taut auf, was wiederum den Klimawandel weiter beschleunigen wird. Die marinen und terrestrischen Ökosysteme der Arktis verändern sich schneller als erwartet, und die Artenvielfalt ist bedroht. Die Eröffnung neuer Schifffahrtsrouten und die darauf folgende wirtschaftliche Entwicklung stellen neue Herausforderungen für die Meeres- und Landumwelt sowie für die arktischen Küstengebiete dar.
„Arctic Century war eine erfolgreiche Expedition, die uns eine wichtige Momentaufnahme der Auswirkungen des globalen Klimawandels in der eurasischen Arktis geliefert hat. Die Atmosphäre-Land-Ozean-Mechanismen und Rückkopplungen in diesem komplexen System müssen verstanden werden, da sie zu dramatischen Veränderungen der arktischen Umwelt führen werden“, sagt die leitende Wissenschaftlerin der Expedition, Heidemarie Kassens vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel in Deutschland. Mehr erfahren…