Forschende ermitteln Faktoren für chemische Entwicklung in Asteroidenkratersee auf der Erde
(pug) Zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb hebt sich ein rundes, flaches Becken vom hügeligen Umland ab: das Nördlinger Ries. Vor knapp 15 Millionen Jahren ist hier ein Asteroid eingeschlagen. Heute zählt der Einschlagkrater zu den geeignetsten Vergleichsobjekten für Asteroidenkrater auf dem frühen Mars. Das gilt besonders für die Ablagerungen des ehemaligen Kratersees. Sie sind von großem Interesse, seit die NASA auf der Suche nach Spuren von Wasserkörpern und Leben Marskrater erforscht. Die chemische Entwicklung des damaligen Kratersees und seiner habitablen Bereiche ist aber nur teilweise geklärt. Nun haben Forschende unter Leitung der Universität Göttingen einen Teil der Vergangenheit aufgedeckt: Sie untersuchten in einem Bohrkern ein als Dolomit bezeichnetes Gestein und ermittelten dort eine extreme Anreicherung mit dem Kohlenstoff-Isotop C-13. Dies ließ sich mit weiteren Untersuchungen auf eine Phase starker Methanbildung durch Archaeen in Wasser mit geringem Sulfatgehalt zurückführen. Dagegen zeigten die Sedimente der vorhergehenden, ersten Phase des Kratersees deutliche Spuren von hohen Sulfatgehalten und bakteriellem Sulfatabbau. Dieser Wechsel offenbart, dass sich die Wasserzufuhr in den See veränderte, als sich der Kraterboden abkühlte. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Geochimica et Cosmochimica Acta veröffentlicht. Mehr erfahren…