Die jüngst vorgestellten neuen Karten zur oberflächennahen Geothermie im Energie-Atlas Bayern erleichtern die Erkundung von Erdwärme. Das Potenzial könnte aber noch höher sein.
Laut der am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags vorgestellten Studie könnten mehr als 60 Prozent der Gebäude in Bayern ihren Wärmebedarf theoretisch vollständig über oberflächennahe Geothermie decken. Das ist das Fazit der Studie, an der unter anderem die Technische Universität München sowie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg beteiligt waren.
Aus Sicht des Bundesverbands Geothermie e.V. ist die Studie ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch könnte das Potential insbesondere bei der Sanierung von Gebäuden beträchtlich höher sein. Auch wenn man oberflächennahe Geothermie als Teildeckung des Wärmebedarfs von Gebäuden betrachte, wäre der Deckungsbeitrag insgesamt noch höher, als in der Studie beziffert.
Außerdem beschneidet sich die Landesregierung durch Bohrtiefenbegrenzungen entscheidend. Diese sind nicht mehr zeitgemäß. Während beispielsweise in Baden-Württemberg Bohrungen von über 200 Meter möglich sind, sind Bohrungen ein paar Kilometer weiter in Bayern in vergleichbarer Situation auf 40 Meter beschränkt. Der Energiebeitrag aus dem Erdreich ist dementsprechend niedriger.
Einen Artikel der dpa, der unter anderem von Zeit Online aufgegriffen wurde, finden Sie hier, den Energie-Atlas mit den neuen Karten können Sie hier aufrufen.