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BGR testet in Ost-Bayern neue Messsonde

By 12. September 2020Juli 6th, 2022No Comments

Die BGR führt bis zum 16. September 2020 gemeinsam mit der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, der Universität zu Köln und der Firma terratec (Heitersheim) in Ost-Bayern geophysikalische Messflüge durch. Dabei wird eine neuentwickelte Flugsonde getestet, die in Zukunft zur Erkundung des tiefen Untergrundes eingesetzt werden soll. Zum Einsatz kommt eine 10 Meter lange Elektromagnetik-Sonde, die von einem Hubschrauber am Seil in ca. 70 Meter Höhe über Grund geschleppt wird. Das Messgebiet befindet sich zwischen den Ortschaften Hauzenberg und Oberkappel. In der Region befindet sich das Graphit-Revier Kropfmühl/Wildenranna. Dort wird Graphiterz abgebaut.

Alle Funktionstests finden im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts DESMEX-II statt. Es hat die Entwicklung von neuen geophysikalischen Messverfahren zum Ziel, mit denen Erkundungstiefen von mehr als 1.000 Meter erreicht werden sollen. Dabei kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren zum Einsatz. Es kombiniert starke Dipolsender am Boden mit neu entwickelten hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die in einer Flugsonde von einem Hubschrauber über ein Untersuchungsgebiet geflogen werden. Die Dipolsender erzeugen im Untergrund ein Stromsystem. Dadurch entsteht ein elektromagnetisches Feld, das durch die Flugsonde gemessen werden kann. Auf diese Weise können Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden. Das Verfahren ermöglicht z. B. die Erkundung von mineralischen Rohstoffen. Zusätzlich werden Bodenstationen zur Erfassung der elektrischen und magnetischen Felder entlang mehrerer Profile installiert. Durch die zusätzlichen Bodenmessungen sollen die Ergebnisse des neuen semi-airborne Verfahrens verifiziert werden. Die Dipolsender und die Bodenstationen werden von der Universität zu Köln betrieben. Mehr erfahren…