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Burgess-Schiefer: Gepanzerter Gigant aus dem Kambrium

By 10. September 2021Juli 6th, 2022No Comments

Kanadische Fossilien stellten sich als bislang unbekannte Art und wahre Giganten aus dem mittleren Kambrium heraus. Einen halben Meter waren die Meeresräuber Titanokorys gainesi lang.
von Karin Schlott

Mit einem halben Meter Länge gehörte Titanokorys gainesi zu den größten Meeresbewohnern seiner Zeit, des mittleren Kambriums vor mehr als 500 Millionen Jahren. Paläontologen haben zwölf Fossilien von der bislang unbekannten Art im Burgess-Schiefer entdeckt, einer berühmten Fossillagerstätte in den kanadischen Rocky Mountains. Wie Jean-Bernard Caron und Joe Moysiuk vom Royal Ontario Museum in Toronto berichten, handelte es sich bei den Urzeiträubern um primitive Gliederfüßer aus der ausgestorbenen Ordnung der Radionten. Außergewöhnlich an Titanokorys gainesi sei nicht nur seine gigantische Größe von durchschnittlich 50 Zentimetern, sondern auch sein dicker und langer Kopfpanzer.

Wie der Name besagt, zeichnen sich Radiodonten durch ein rundliches Maul aus, das rundum mit Zähnen besetzt war. Mit zwei Fangarmen am Kopf schnappten sie ihre Beute und schoben sie ins Maul. Die Tiere besaßen bereits auch Facettenaugen ähnlich heutigen Gliederfüßern wie Insekten, Krebstiere und Spinnen. Bei Titanokorys sei vor allem der dicke Kopfpanzer prominent, der das Tier zu zirka drei Vierteln bedeckte, wie die Forscher im Fachblatt »Royal Society Open Science« schreiben. Die Form lege nahe, dass sich sein Habitat nah am Meeresboden befand. Mit dem Panzer pflügte Titanokorys womöglich durch den Meeresboden, scheuchte so Beute auf und beförderte sie mit seinen rechenartigen Fangarmen in den Rachen. Mehr erfahren…