Stahl- und Eisenproduktion
China erreicht neuen Rekord bei der Stahlproduktion
Brasilianische Eisenerzproduktion deutlich zurückgegangen
Angetrieben durch eine wachsende chinesische Nachfrage ist der Eisenerzpreis seit Anfang Mai dieses Jahres um rund 20 % gestiegen. Während die Stahlproduktion außer-halb Chinas deutliche Einbrüche zu verzeichnen hat, produziert die chinesische Stahlindustrie wieder deutlich mehr Stahl als noch ein Jahr zuvor. Nach den aktuellen Zahlen für Mai 2020 erreichte China sogar eine Rekord-produktion von über 90 Mio. Tonnen und besitzt damit weltweit einen Produktionsanteil von über 60 %. Aber auch im ersten Quartal – inmitten der größten Eindäm-mungsmaßnahmen im Zuge der COVID-19-Pandemie in China – produzierte das Land mehr Rohstahl als noch ein Jahr zuvor.
Die gestiegene Stahlproduktion lässt auch den Bedarf an Eisenerz deutlich anziehen. Die Lagerbestände von Eisenerz an den chinesischen Häfen befinden sich mittler-weile auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2016. Um die Lager wieder zu füllen und um die wachsende Nachfra-ge nach Eisenerz zu bedienen sind die chinesischen Eisen-erzimporte im April dieses Jahres um 11 % gegenüber dem Vormonat gestiegen. Die Hauptlieferländer sind Australien und Brasilien. Doch während die Importe aus Australien in den ersten vier Monaten des Jahres 2020 um 8 % zum Vorjahreszeitraum anstiegen, sanken die Importe aus Brasilien im gleichen Zeitraum um fast 15 %.Der brasilianische Bergbaugigant Vale verzeichnete für as erste Quartal einen Rückgang der Eisenerzprodukti-on um 24 % im Vergleich zum Vorquartal. Neben Verzöge-rungen bei der Inbetriebnahme stillgelegter Anlagen sowie ungeplanter Wartungsarbeiten haben vor allem starke Regenfälle im Norden Brasiliens zu Produktionsrückgän-gen geführt. Nun sorgt der aktuelle COVID-19-Infektions-verlauf in Brasilien dafür, dass weitere Produktionsausfälle für ein begrenztes Angebot sorgen könnten. So gab Vale bekannt, dass aufgrund mehrere COVID-19-Fälle der Itabira-Komplex stillgelegt werden muss.