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CO2: Auf Rekordkurs trotz Corona

By 18. Mai 2020Juli 6th, 2022No Comments

Kohlendioxidwerte haben auch im März und April 2020 neue Höchstwerte erreicht

Paradoxer Trend: Die Kohlendioxidwerte der Atmosphäre steigen weiter – trotz Corona-Pandemie und Lockdowns. Sowohl auf der Zugspitze wie auf dem Mauna Loa auf Hawaii haben Wissenschaftler neue CO2-Rekordwerte für März und April 2020 ermittelt. Grund für dieses scheinbare Paradox ist die Trägheit, mit der das atmosphärische CO2-Reservoir auf kurzfristige Veränderungen reagiert.

Die Welt im Corona-Lockdown: Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben viele Länder in den letzten Wochen und Monaten ihr öffentliches Leben heruntergefahren. Menschen blieben zuhause, arbeiteten gar nicht oder im Homeoffice und in vielen Fabriken standen die Bänder still. Als Folge nahmen nicht nur Verkehrslärm und seismische Erschütterungen messbar ab, auch die Emissionen von Luftschadstoffen sind vielerorts gesunken, wie Satellitenmessungen belegen.

Kurzfristiger Emissions-Rückgang…

Doch welchen Effekt hat der Lockdown auf das Klima und den Treibhausgas-Ausstoß? Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte der globale CO2-Ausstoß aus fossilen Energiequellen im Jahr 2020 immerhin um etwa acht Prozent sinken. Dieser Effekt der Corona-Krise wäre der stärkste jährliche Rückgang nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Man würde demnach erwarten, dass sich dieser Trend auch im CO2-Gehalt der Erdatmosphäre niederschlägt.

Das Problem jedoch: Selbst wenn regional und vor allem in den Ballungsräumen momentan weniger CO2 ausgestoßen wird, reagiert die Atmosphäre als Ganzes nur langsam. Einmal freigesetztes Kohlendioxid hat eine Verweildauer von Jahrhunderten. Zudem machen sich die kurzfristigen Emissionsreduktionen im Vergleich zum riesigen CO2-Reservoir der Atmosphäre kaum bemerkbar.

„Wenn die Emissionen beispielsweise in einem Monat um 25 Prozent sinken, dann würde dies den monatlichen Mittelwert für den Gesamt-CO2-Wert der Atmosphäre nur um rund 0,2 ppm senken“, erklärt die US-Atmosphärenbehörde NOAA. Mehr erfahren…