Wie groß der Schaden durch eine Naturkatastrophe ausfällt und ob ein Naturereignis überhaupt zur Katastrophe wird, hängt zum hohen Maß vom Verhalten der Menschen in der betroffenen Region ab. Bestehende Methoden zur Einschätzung der Gefährdung durch Flutereignisse beziehen diesen „Faktor Mensch“ meist nicht ein. Ein internationales Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Beteiligung der GFZ-Sektion Hydrologie stellt den Zusammenhang zwischen Naturereignis und menschlichem Verhalten nun in einem Perspektiven-Artikel in der Fachzeitschrift Nature Climate Change vor.
Hochwasserereignisse sind die teuersten Naturkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte. Allein im Jahr 2016 verursachten sie global einen versicherten Schaden von etwa 60 Milliarden US-Dollar. Der Klimawandel, extreme Niederschlagsereignisse und ein steigender Meeresspiegel könnten die Folgen von Hochwasserereignissen in Zukunft weiter verstärken. Hinzu kommt, dass laut einer Schätzung von 2015 eine wachsende Bevölkerung und wachsende ökonomische Werte in gefährdeten Regionen die negativen Auswirkungen eines Flutereignisses bis zum Jahr 2050 verdreifachen könnten. Welche Rolle spielt hier das menschliche Verhalten?
Bruno Merz, Leiter der Sektion Hydrologie und Koautor des Artikels: „Damit das Risiko einer Flutkatastrophe richtig eingeschätzt werden kann, muss neben den ‚harten Fakten‘ wie der Häufigkeit des Auftretens oder der Intensität des Niederschlags die individuelle Wahrnehmung der Gefährdung durch die Menschen in der betroffenen Region einbezogen werden“. Mehr erfahren…