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DERA – Chart des Monats,Dezember 2020

By 16. Dezember 2020Juli 6th, 2022No Comments

Größte Freihandelszone der Welt „RCEP“ entsteht in Ostasien und Ozeanien

In Ostasien und Ozeanien haben sich 15 Staaten zur weltweit größten Freihandelszone RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership) zusammengeschlossen. Die Länder umfassen 30 % der Weltbevölkerung, 30 % der weltweiten Wirtschaftsleistung und knapp 40 % der globalen Industrieproduktion. Mit dabei sind China, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland sowie die ASEAN-Staaten Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Perspektivisch sollen neue Handelsstandards gesetzt sowie Zölle und andere Handelshemmnisse abgebaut werden – auch beim Rohstoffhandel. China verzichtet beispielsweise zukünftig auf Importzölle bei Eisenlegierungen und senkt diese bei Stahlprodukten weiter ab. Für die globale Rohstoffproduktion haben viele der teilnehmenden Länder eine sehr große Bedeutung. Allein von den Basismetallen sowie Eisen und Stahl findet durchschnittlich 63 % der globalen Raffinadeproduktion in den 15 Ländern statt – ein ähnlicher Anteil der Raffinadeproduktion wird auch innerhalb dieser Länder weiterverarbeitet.

Bei anderen Rohstoffen liegen die Anteile teils höher: Mehr als 90 % der globalen Raffinadeproduktion von Seltenen Erden, Wismut und Magnesium fand 2019 in den Ländern des künftigen RCEP-Raumes statt (Abb. links). EU-Importe dieser drei metallischen Rohstoffe und Waren daraus kamen 2019 zu mehr als 90 % aus den genannten 15 Ländern (Abb. rechts). Bezogen auf den gesamten metallischen Rohstoffaußenhandel der EU (inkl. Halbzeuge) kam 2019 ein Viertel der Importe aus der RCEP-Region, ein Fünftel der Exporte ging in diese Länder. Durch das Freihandelsabkommen rücken die teilnehmenden Staaten wirtschaftlich näher zusammen. Insbesondere für China dürfte es durch den Freihandel einfacher werden, seine Rohstoffproduktion stärker in seine Nachbarländer auszulagern und sich mehr auf höhere Fertigungsstufen zu konzentrieren. Länder außerhalb des Abkommens – wie die Staaten der EU – verlieren hingegen in diesem Wirtschaftsraum an Wettbewerbsfähigkeit, da sie ihrer Produkte nicht zollfrei absetzen können. Die EU verfügt in der Region allerdings auch über (z. T. Frei-) Handelsabkommen mit Australien, Japan, Südkorea, Singapur, Neuseeland und Vietnam. Mehr erfahren…