Weltweite Produktionskapazitäten übersteigen die Nachfrage nach Silizium deutlich.
Die Nachfrage nach Silizium und Polysilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie steigt rasant. Allerdings wächst das Angebot vor allem aus China noch wesentlich schneller. Die Folge sind weiterhin niedrige Preise und eine steigende Marktmacht Chinas bei diesen Rohstoffen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die heute (21. November 2023) im Rahmen eines DERA Industrieworkshops in Berlin vorgestellt wurde.
„China bereitet sich auf eine weiter stark wachsende weltweite Nachfrage nach Solarmodulen vor und investiert daher bereits Milliarden auch in die vorgelagerte Silizium- und Polysiliziumproduktion“, erläutert Dr. Harald Elsner, Hauptautor der neuen DERA-Studie. Das Problem: Schon heute übersteigen die weltweiten Kapazitäten die Nachfrage nach Silizium deutlich – mit steigender Tendenz. Bis Ende 2027 nehmen die Produktionskapazitäten laut der Untersuchung um weitere 66 % zu. Demgegenüber wächst die weltweite Nachfrage nur um 37 %. Noch gravierender sieht es bei Polysilizium aus: Kapazitätserweiterungen von 437 % – davon 93 % allein in China – stehen einer Nachfragesteigerung von 107 % gegenüber.
Die Folgen werden weiterhin sehr niedrige Preise für Silizium und Polysilizium auf den globalen Märkten und damit auch für Solarzellen und -module sein. „Bei derart niedrigen Preisen wird der Wiederaufbau einer selbständigen europäischen Solarwirtschaft schwierig“, so Elsner. Aufgrund der zur Produktion benötigten sehr hohen Energiemengen treffen die niedrigen Preise in China die Produzenten von Silizium und Polysilizium in Europa besonders schwer, denn die Siliziumproduktion gehört zu den besonders energieintensiven Industriebereichen. Mehr erfahren…