Skip to main content
Aktuelles

Doppelschlag löste tödliche Fluten aus

By 14. Juni 2021Juli 6th, 2022No Comments

Ein Bergsturz, der einen Gletscher zum Schmelzen brachte, war tatsächlich die Ursache für tödliche Sturzfluten im indischen Bundesstaat Uttarakhand

Am 7. Februar 2021 beobachteten Bewohner im Chamoli-Distrikt des indischen Bundesstaates Uttarakhand, wie plötzlich eine dicke Staubwolke durch ihr Tal schoss, auf die rasch eine Sturzflut mit reichlich Gestein folgte. Am Ende waren mindestens 200 Menschen tot und zwei im Bau befindliche Wasserkraftwerke zerstört. Gleichzeitig verbreiteten sich die Bilder der Katastrophe nahezu in Echtzeit über soziale Medien. Dan Shugar von der University of Calgary und sein Team bestätigen in »Science« die anfänglichen Vermutungen über den Ablauf des Desasters und legen neue Details vor.

Der britische Geowissenschaftler Dave Petley von der University of Sheffield hatte bereits wenige Tage nach dem Ereignis auf seinem Blog berichtet, dass ein großer Bergsturz oberhalb eines Gletschers zu einer fatalen Kettenreaktion geführt haben dürfte. Shugar und Co werteten weitere Satellitenbilder und Daten von seismischen Sensoren sowie die Videos von Augenzeugen aus, um die Katastrophe zu rekonstruieren.

Das Team folgte dabei unter anderem den Staubablagerungen, die auf den Hängen des Tals eine charakteristische dunkle Spur hinterlassen haben, bis zum Ausgangspunkt des Ereignisses am Nordhang des Ronti-Gipfels. Tatsächlich war damals im Februar ein massives Gesteinspaket von einem Berg abgebrochen und mitsamt dem darauf liegenden steilen Hanggletscher in die Tiefe gestürzt. Insgesamt gingen rund 27 Millionen Kubikmeter Material ab, das zu etwa 80 Prozent aus Fels und zu 20 Prozent aus Eis bestand.
Autor: Daniel Lingenhöhl
Mehr erfahren…