Was wünschen wir unseren Ur-ur-ur-enkelinnen und -enkeln? Keine alltägliche Frage. Im Kontext von generationenübergreifenden Grossprojekten aber durchaus angebracht. An der diesjährigen Tagung «Nukleare Entsorgung» drehte sich alles um Jahrhundertprojekte und was es braucht, um solche Projekte erfolgreich zu meistern.
Es ist ein Projekt mit noch über 100 Jahren Laufzeit und einem Budget von knapp 20 Milliarden Schweizer Franken: Das Tiefenlager der Schweiz – ein generationenübergreifendes Grossprojekt. Ziel des geologischen Tiefenlagers ist es, den radioaktiven Abfall der Schweiz in mehreren hundert Metern Tiefe sicher zu lagern. Voraussichtlich ab 2050 lagert die Nagra erste Abfälle im Tiefenlager ein, der letzte Abfallbehälter wird 2075 eingelagert. Danach folgt eine Beobachtungsphase von mehreren Jahrzehnten. Für 2125 ist geplant, dass das gesamte Lager mit allen Zugängen verschlossen wird. Bis dann haben unsere Ur-ur-ur-enkelinnen und -enkel vielleicht schon selbst Kinder. Wie schaffen wir es, dass dieses generationenübergreifende Projekt zum Erfolg wird?
Hans Werder, ehemaliger Generalsekretär des UVEK blickte an der Tagung «Nukleare Entsorgung» auf «sein» Grossprojekt, die NEAT, zurück und nannte vier Erfolgsfaktoren: Professionelles Management, Knowhow auf höchstem Niveau, gesicherte Finanzierung und eine positive Volksabstimmung zum Projekt. Andere Stimmen betonten die Wichtigkeit, dass alle beteiligten Akteure, die Fachpersonen, die Politik, die Standortregionen aber auch die Öffentlichkeit gut im Projekt eingebunden sein müssten. Es brauche eine intensive Zusammenarbeit und den offenen Dialog. Nur gemeinsam könne man solche Grossprojekte meistern. Und nicht zuletzt brauche es Ausdauer und Leidenschaft, um so ein Jahrhundertprojekt realisieren zu können. Mehr erfahren…