Keine Energiewende ohne die Rohstoffe aus der Tiefe, sagen Befürworter der ökologisch riskanten Technik. Doch selbst die Industrie zweifelt an diesem Argument. Für Samstag früh wird eine Entscheidung der UN erwartet. Dann könnte der Startschuss fallen.
Die Tiefsee ist der älteste und größte Lebensraum der Erde – und der mit Abstand am wenigsten erforschte. Was dank neuer Technologien aus den bislang unzugänglichen Tiefen ans Tageslicht kommt, ist oft spektakulär. Kein Sauerstoff, enormer Druck, Dunkelheit und doch: Es wimmelt mancherorts förmlich vor Leben. Zwischen 6000 und 8000 verschiedene Arten von Vielzellern, dazu Fische, Korallen, Schwämme, Krustentiere und Muscheln – sogar Haie und Wale nutzen die tiefsten Schichten der Weltmeere bis hin zum Meeresboden. Doch diese letzten weitgehend unberührten Refugien der Natur auf dem Planeten sind bedroht. Denn neben Tieren und andere Lebewesen finden sich dort zuhauf auch mineralische Rohstoffe. Und für die gibt es einen weltweit wachsenden Markt. Ob Windräder, Solarpaneele, Elektroautos oder Kommunikationstechnik – sie alle sind auf Mineralien angewiesen. In der Tiefsee finden sich mit Kobalt, Kupfer, Mangan und Nickel vier bedeutsame Grundstoffe für die Energie- und Verkehrswende. Mehr erfahren…