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Verlust von Schnee und Gletschern in den Alpen erstmals dokumentiert.

Der jüngste Wintereinbruch kann nicht darüber hinwegtäuschen: Schnee wird in Österreich immer mehr zur Mangelware – mit gravierenden Folgen für die Wirtschaft. Sein Ausbleiben beeinflusst aber auch die Gletscher, die Eisdecken von Seen und den Permafrost. Wie groß der Rückgang von Schnee und Eis in Österreich wirklich ist, haben nun Forscher:innen unter der Leitung der Universität Graz erstmals in einer umfassenden Gesamtschau dokumentiert.

„Viele Gletscher in Österreich werden in 30 Jahren verschwunden sein. Am meisten Masse in der gesamten Messgeschichte haben sie 2021/22 verloren, nämlich im Schnitt drei Meter an Dicke“, fasst Projektleiter Wolfgang Schöner vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz zusammen. Nach demselben Winter war auch die Schneedecke im Hochgebirge so früh verschwunden wie nie zuvor – auf einer Seehöhe von 3000 Meter bereits Anfang Juli. „Das ist bemerkenswert, immerhin gehen am Sonnblick die Aufzeichnungen bis ins Jahr 1928 zurück“, ergänzt Schöner.
Die saisonale Eisschicht auf den Seen nimmt langfristig ebenfalls deutlich ab. Der Lunzer See etwa, für den über Jahrzehnte eine zwei- bis dreimonatige Eisbedeckung dokumentiert ist, fror die letzten Jahre fast gar nicht mehr zu. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Tourismus, sondern auch auf die Ökologie: „Der Energiehaushalt und die vom Wind angetriebene Durchmischung des Wassers ändern sich, woran die Lebewesen nicht angepasst sind“, erklärt der Forscher. Mehr erfahren…