Eine Studie zur El Niño Southern Oscillation (ENSO) liefert Aussagen zu vergangenen und zukünftigen Eigenschaften
Die El Niño Southern Oscillation (ENSO) beschreibt ein Muster von Klimaschwankungen im tropischen Pazifik, in dem sich über die Zeit große Änderungen in der Temperaturverteilung und in den Strömungsmustern des Ozeans ergeben. Menschen, Tiere und sogar ganze Ökosysteme spüren den Einfluss der ENSO – insbesondere durch das Auftreten der Extremereignisse El Niño und La Niña. Bisher gibt es allerdings noch keine eindeutige Antwort darauf, wie die globale Erwärmung ENSO beeinflusst, und ob El Niño und La Niña in Zukunft häufiger und stärker, oder seltener und schwächer auftreten könnten. Ein internationales Forschungsteam um Gabriel M. Pontes von der Universität São Paulo unter Beteiligung des Alfred-Wegener-Instituts hat nun Eigenschaften und Verhalten der ENSO studiert. Ihre Resultate stellt das Konsortium in der Fachzeitschrift Nature Geoscience vor.
Viele Ökosysteme reagieren auf die Veränderungen, die von der ENSO ausgelöst werden. So hat das Klimaphänomen Auswirkungen auf die Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit im Ozean, mit Folgen beispielsweise für die Fischerei entlang der Küsten Südamerikas, und damit für das Auskommen der Fischerleute und die Versorgung der lokalen Bevölkerung mit Nahrung. „Bekannt ist, dass die Ausprägung der ENSO vom Grundzustand des Klimas abhängt“, sagt Dr. Christian Stepanek vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). „Wir leben heute in einer Phase, in der sich das Klima erwärmt. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass diese Erwärmung die Eigenschaften der ENSO, und damit auch deren Einfluss auf menschliche Gesellschaften, in der Zukunft verändern wird.“ Mehr erfahren…