Der Supervulkan unter dem Yellowstone Nationalpark bezieht seine Kraft offenbar direkt von der Kern-Mantel-Grenze in mehr als 3000 Kilometer Tiefe. US-Geophysiker haben die wegweisend detaillierten seismologischen Daten des USArray-Projektes benutzt, um die Nachschubwege des Magmas vom Kern bis zur Oberfläche unterhalb der heutigen Rocky Mountains zu identifizieren. In „Nature Geoscience“ berichten sie über ihre Ergebnisse.
Der Yellowstone National Park gehört zu den Wundern Nordamerikas, seine Geysire, heißen Quellen und vielfarbigen Sinterterrassen sind einzigartig in der Welt. Unter all der Schönheit lauert freilich einer der größten und ausdauerndsten Supervulkane der Erde. Dreimal ist Yellowstone in den vergangenen 2,1 Millionen Jahren ausgebrochen und hat dabei 4500 Kubikkilometer Lava produziert. Zwei dieser Ausbrüche, der älteste und der jüngste, zählen zu den zehn stärksten bislang bekannten Vulkanausbrüchen. Nach Ansicht der Geowissenschaftler hat der Vulkan weiterhin das Potenzial zu ungeheuren Eruptionen, deren Konsequenzen in der modernen Welt katastrophal wären.
Erdtomographie spürt Quelle auf
Kein Wunder also, dass die seismische Überwachung von Yellowstone zu den besten der Welt gehört. In „Nature Geoscience“ haben US-Geophysiker die hochauflösenden Daten des Jahrhundertprojektes USArray benutzt, um die Frage genauer zu untersuchen, woher das Monster im Mittleren Westen seine Kraft bezieht. „Es wird schon seit langem darüber diskutiert, ob die Energie von der Kern-Mantel-Grenze in 3000 Kilometern Tiefe stammt, oder ob sie näher an der Oberfläche entsteht, in 200 oder vielleicht auch 600 Kilometern Tiefe“, erklärt Peter Nelson von der Universität Texas in Austin. Mehr erfahren…