Wenn in einer seismisch aktiven Region Städte wachsen und Bevölkerungszahlen steigen, erhöht sich das von einem Erdbeben ausgehende Gefährdungspotential stetig: Der zu erwartende Schaden an der Infrastruktur wird größer und der Verlust von Menschenleben wahrscheinlicher. Insbesondere Entwicklungsländer sind gefährdet, da hier Aspekte wie ein nicht-erdbebensicheres Bauen hinzukommen, die das Gefährdungspotenzial weiter erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des GFZ-Zentrums für Frühwarnsysteme haben nun zusammen mit dem Zentralasiatischen Institut für Angewandte Geowissenschaften (ZAIAG) in einer Fallstudie das erste seismische Netzwerk zur Erdbeben-Überwachung und Frühwarnung in Kirgisien und Kasachstan installiert. Zentralasien ist weltweit eine der Regionen mit der größten seismischen Aktivität. Die Indische Platte schiebt sich mit einer Geschwindigkeit von vier bis fünf Zentimetern pro Jahr in Richtung Norden gegen die Eurasische Platte. Entlang dieser Kollisionszone kommt es immer wieder zu Erdbeben. Bisher gibt es in der Region nur vereinzelte seismische Stationen, ein umfangreiches Monitoring-Netzwerk zur Aufzeichnung von Erdbeben fehlt. Mehr erfahren…
Bild: Omnidirektionale Kameraaufnahme des Gebäudebestands in Osch, Kirgisistan (Foto: ZAIAG/GFZ).