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Forschende der FAU weisen parallele Evolution bei Conodonten nach

By 20. November 2020Juli 6th, 2022No Comments

Paläontologen der FAU und der Universität Calgary (Kanada) haben einen neuen Beleg für parallele Evolutionen geliefert: Conodonten – frühe Wirbeltiere aus der Zeit des Perm – haben sich in nahezu identischer Weise an neue Lebensräume angepasst, obwohl sie geografisch voneinander getrennt lebten. Die Forschenden konnten das anhand fossiler Zähne nachweisen, die sie an verschiedenen Orten der Erde gefunden hatten. Die Ergebnisse wurden jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B vorgestellt.

Dass sich ziemlich gut vorhersagen lässt, wie Tiere und Pflanzen sich in veränderten Lebensräumen entwickeln werden, ist einer der überzeugendsten Beweise für die Evolutionstheorie. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Organismen, die einen gemeinsamen Vorfahren haben, isoliert voneinander wiederholt dieselben Anpassungen zeigen. Eines der prominentesten Beispiele ist der Zitronenbuntbarsch in Nicaragua: Vor etwa 6000 Jahren besiedelten einzelne Exemplare verschiedene Kraterseen und entwickelten in ihren neuen Lebensräumen jeweils identische Morphologien: Eine Gruppe hatte sich auf den Fang kleiner Krabben spezialisiert und einen gedrungenen Körper mit flachem Maul ausgebildet. Die andere jagt Fische in tieferem Wasser und besitzt eine deutlich schlankere Form. „Diese Unterarten gibt es in jedem der Kraterseen, obwohl keinerlei Verbindung zwischen den Habitaten besteht”, sagt Dr. Emilia Jarochowska vom GeoZentrum Nordbayern der FAU. „Wir sprechen hier von paralleler Evolution.”

Fossilien aus Russland und Bolivien

Emilia Jarochowska beschäftigt sich mit der Evolution in verschiedenen Ökosystemen, allerdings untersucht sie keine Tiere, die heute noch leben: Ihr Forschungsgebiet sind die sogenannten Conodonten, die vor etwa 500 bis 200 Millionen Jahren ausnahmenslos im Meer lebten und zu den ersten Wirbeltieren zählen. Die kegelförmigen Zähne der aalähnlichen Tiere finden sich noch heute als Mikrofossilien in Sedimentgesteinen auf der ganzen Welt. Auf etwa 3000 Arten schätzt die Wissenschaft die Diversität der Conodonten. „Seit einigen Jahren wird vermutet, dass eine bestimmte Unterart, Conodont Sweetognathus, mehrere parallele evolutionäre Anpassungen entwickelt hat”, sagt Emilia Jarochowska. Mehr erfahren…