Expedition unter Bonner Beteiligung erforscht Kohlendioxid-Bindung durch die Verwitterung am Meeresgrund
Auch Gesteine leben nicht ewig: Durch den Kontakt mit Luft, Wasser und darin gelösten Molekülen zersetzen sie sich mit der Zeit. Dieser Prozess wird als Verwitterung bezeichnet.
Gebirge wie die Alpen oder auch die Kiesel am Meer zählen zu den Silikaten. Diese Gesteinsgruppe kommt auf der Erde am häufigsten vor. Silikate binden bei ihrer Verwitterung das Treibhausgas Kohlendioxid. Das geschieht umso schneller, je wärmer es ist. Der Klimawandel beschleunigt diesen Prozess also und sorgt langfristig dafür, dass es wieder kühler wird. Vereinfacht gesagt, fungiert die Silikat-Verwitterung also als ein natürliches Thermostat, das mit zunehmender Erwärmung immer stärker gegensteuert.
Könnte man diesen Prozess beschleunigen, ließe sich damit vielleicht auch der menschgemachte Klimawandel bremsen. „Dazu ist es aber nötig, die natürlich stattfindende Verwitterung besser zu verstehen“, erklärt Prof. Dr. Christian März vom Institut für Geowissenschaften der Universität Bonn. „Diese Zersetzung erfolgt nicht nur an Land, sondern insbesondere auch im Meer – sowohl direkt am Grund als auch mehrere Meter unter dem Meeresboden. Wie stark und wie schnell sie abläuft und wovon das abhängt, ist aber erst unzureichend erforscht.“ Mehr erfahren…