Skip to main content
Aktuelles

Forscherteam entwickelt neue Methode: Erstmals Glyphosat-Nachweis in der Ostsee

By 16. Dezember 2020Juli 6th, 2022No Comments

Glyphosat ist einer der weltweit meistgenutzten Unkrautvernichter. Das umstrittene Herbizid wird auch in Deutschland intensiv genutzt und gelangt vom Land in Flüsse, die es ins Meer spülen. Wie viel sich davon in der Ostsee findet, konnte das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) mithilfe einer neuen Methode erstmals zuverlässig nachweisen.

Glyphosat, das als sogenanntes „Totalherbizid“ vor allem in Landwirtschaft, Gartenbau und Industrie genutzt wird, aber auch in Privathaushalten häufig zur Anwendung kommt, gelangt durch Regen- und Winderosion von den Einsatzflächen in Bäche, Flüsse und Seen. Dementsprechend kann es gemeinsam mit seinem durch biologische Prozesse entstehenden Abbauprodukt, der Aminomethylphosphonsäure (AMPA), weltweit im Süßwasser nachgewiesen werden. IOW-Forscher konnten beide Stoffe auch schon in Mündungsgebieten nachweisen, niemals jedoch im Meer selbst.

Wie toxisch das Herbizid auf Meeresorganismen wirkt, ist nicht abschließend geklärt.
„Als Grundvoraussetzung, um das Gefahrenpotenzial einer Substanz für ein Ökosystem beurteilen zu können, muss man zu allererst herauszufinden, ob und in welchen Konzentrationen die Substanz dort nachgewiesen werden kann“, hebt Marisa Wirth hervor, die sich in ihrer Doktorarbeit am IOW auf den Nachweis von Glyphosat in Umweltproben spezialisiert hat. „Ausgangspunkt für unsere aktuelle Studie war daher die Frage, ob Glyphosat und AMPA tatsächlich nicht im Meer ankommen, etwa durch biologischen Abbau und Ablagerung in den Fließgewässern, oder ob es schlichtweg methodische Schwierigkeiten sind, die bislang einen Nachweis in marinen Ökosystemen verhindert haben“, erläutert die Meereschemikerin weiter. Mehr erfahren…