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Aktuelles

Frühwarnsystem für gefährdete Staudämme

By 19. Dezember 2020Juli 6th, 2022No Comments

Der Bau von Staudämmen hat die Geschichte der Menschheit kontinuierlich begleitet. Staudämme schützen vor Überschwemmungen und sorgen für eine durchgängige Schiffbarkeit von Flüssen. Zudem dienen sie als Wasserspeicher für die Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung. Vor allem aber kann mit ihrer Hilfe die Energie des Wassers zur Stromerzeugung genutzt werden.

Die erste intensive Bauphase für große Staudämme begann bereits in den 1930er-Jahren und setzte sich bis in die 1950er-Jahre fort. Ein symbolträchtiges Bauwerk für diese erste Phase ist der berühmte Hoover-Staudamm zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona. Eine zweite Hochphase waren die 1970er-Jahre. Damals führte Ölkrise dazu, dass zunehmend Wasserkraft als ertragreiche Alternative genutzt wurde. Schätzungen nach gibt es heute zwischen 45.000 und 60.000 große Staudämme weltweit. Die Anzahl kleinerer Staudämme geht in die Hunderttausende. Eine verlässliche Orientierung für die Anzahl großer Staudämme bietet die Global Reservoir and Dam Database (GranD).

Doch viele dieser Staudämme sind heute in die Jahre gekommen. Sie sind marode und befinden sich in einem schlechten baulichen Zustand. Obwohl es sich um mächtige Bauwerke aus Beton und Stahl handelt, haben sie einen begrenzten Lebenszyklus. Die Gründe für den schlechten Zustand vieler großer Staudämme sind vielfältig: mangelhafte Wartung, Konstruktionsmängel, Probleme mit den verwendeten Baustoffen, Erosion.

In vielen kleinen Ländern und Schwellenländern ist die Energiegewinnung aus Wasserkraft auch heute noch von großer Bedeutung. Dies gilt nicht nur für wasserreiche Staaten, sondern auch für trockene Regionen. Ein Beispiel hierfür sind die vom Kontinentalklima geprägten Länder Zentralasiens. Viele Anlagen dort wurden bereits zu Sowjetzeiten errichtet. Auch ihre Bausubstanz ist nicht mehr die beste. Ein weiteres Problem: Sie liegen in Gebieten, die durch häufige Erdbeben bedroht sind. Sind dort Staudämme marode, kann das dramatische Folgen haben, denn die gestauten Wassermengen sind enorm. Bei einem Bruch könnte eine Flutwelle flussabwärts rollen und ganze Siedlungen zerstören. Mehr erfahren…