Gallium ist ein wichtiger Bestandteil vieler High-Tech-Produkte wie Solarzellen oder LEDs und damit von stetig wachsender Bedeutung für die Weltwirtschaft. Aber zusammen mit Aluminium kann das Metall sogar neue Einblicke vermitteln in eine Zeit als die Ozeane und Kontinente entstanden und sich das erste Leben auf unserem Planeten entwickelte.
Wie sich die Verteilung dieser beiden Stoffe in den Ozeanen von der Frühzeit der Erde vor 3,8 Milliarden Jahren bis heute verändert hat, untersuchen jetzt Michael Bau, Professor für Geowissenschaften an der Jacobs University Bremen, und seine Doktoranden Katharina Schier und David Ernst in zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beziehungsweise der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) geförderten Projekten.
Bau und sein Team werden moderne Manganknollen analysieren, aber auch eisenreiche Sedimentgesteine aus den ältesten Regionen der Erde in Grönland, Südafrika und Brasilien. Diese Knollen und Gesteine lagerten sich auf dem Boden der Ozeane ab und lassen sich als Archive für die chemische Zusammensetzung des Meerwassers nutzen. „Die Umweltbedingungen auf der jungen Erde unterschieden sich damals deutlich von den heutigen. Wenn überhaupt gab es in der Atmosphäre nur sehr wenig Sauerstoff, aber der Gehalt an Kohlendioxid war viel, viel höher“, beschreibt Bau die Kindheit unseres Planeten. „Das Meerwasser war reich an Eisen und Mangan, zahlreiche kleine und große Vulkane schleuderten Lava, Asche und Gase in die Atmosphäre und Ozeane. Die Sonne schien schwächer als heute, der Mond befand sich näher an der Erde – was eine größere Tide zur Folge hatte – und unser Planet wurde immer wieder von großen und kleinen Meteoriten getroffen“, so Bau. „Trotz dieser für uns heute extrem feindlichen Umwelt konnte Leben entstehen und sich weiterentwickeln.“ Mehr erfahren…
Thomas Joppig Corporate Communications & Public Relations
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