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Aktuelles

Geothermie: Wärmewende zum Mitmachen

By 15. Oktober 2021Juli 6th, 2022No Comments

Projekt GECKO erschließt am Beispiel der geplanten Tiefengeothermie-Anlage auf dem Campus Nord des KIT neue Wege der Stakeholder- und Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung von Infrastrukturanlagen für die Energiewende.

Mit einem „Szenarien-Workshop“ geht das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) geleitete Projekt GECKO auf die Zielgerade: Am 15. Oktober diskutieren Stakeholderinnen, Stakeholder, Bürgerinnen und Bürger sowie Beschäftigte des KIT Szenarien für die Ausgestaltung der geplanten klimaneutralen Wärmeversorgung am Campus Nord des KIT. Die Bedenken und das Sicherheitsbedürfnis der Teilnehmenden kommen darin ebenso zum Ausdruck wie ihr Wissen und ihre Interessenlagen. So steht der Wunsch nach transparenter Kommunikation im Raum, ebenso wie der, die Erdwärme aus dem KIT auch den Umlandgemeinden zugänglich zu machen. Für den online stattfindenden Workshop gibt es noch freie Plätze. Anmeldung unter: https://www.gecko-geothermie.de/aktuelles/projekttermine-anmeldung

Knapp die Hälfte der deutschen CO2-Emissionen entsteht im sogenannten Wärmesektor – beim Heizen sowie beim Erzeugen von Warmwasser und industrieller Prozesswärme. Zu einer klimafreundlichen CO2-Bilanz des Wärmesektors kann die in der Erdkruste gespeicherte Wärme einen wesentlichen Beitrag leisten. Doch wie die Nutzung anderer erneuerbarer Energien sind auch Geothermie-Kraftwerke häufig umstritten – nicht zuletzt deshalb, weil Bürgerschaft und Kommunen ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen als unzureichend empfinden. Hier setzt das von Professorin Eva Schill und Dr. Christine Rösch geleitete Projekt GECKO („Nutzung der Geothermie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung am Campus Nord des KIT – inter- und transdisziplinäres Co-Design eines Umsetzungskonzepts“) an: „Wie kann bei einem Infrastrukturprojekt der Energiewende ein echter, alle Seiten zufriedenstellender Beteiligungsprozess ermöglicht werden?“, umreißt Rösch, Leiterin der Forschungsgruppe Nachhaltige Bioökonomie am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des KIT, die Aufgabenstellung.

Betroffene und Fachleute frühzeitig zusammenbringen

Im vergangenen Jahr haben die GECKO-Akteurinnen und -Akteure zwei „Kriterien-Workshops“ organisiert – einen mit Beschäftigten des KIT, einen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Stakeholderinnen und Stakeholdern und kommunalen Mandatsträgerinnen und -trägern aus der Region. Von der Transparenz des Planungsprozesses und der Beteiligung von Bürgerschaft und Kommunen über Rechts- und Versicherungsfragen bis zur Wirtschaftlichkeit und zum Risikomanagement der künftigen Anlagen ergab sich dabei ein authentisch-differenziertes Meinungsbild.

Rösch zieht ein positives Zwischenfazit: „Die Teilnehmenden der ersten Workshops fühlten sich wertgeschätzt und finden diese Art der aktiven Beteiligung sehr passend. GECKO scheint einen Erfolg versprechenden Weg darzustellen, wie sich Betroffene und Fachleute frühzeitig begegnen können, um die wichtige Aufgabe der gemeinsamen Konzeptentwicklung für die Infrastrukturplanung zu meistern.“

„Nicht nur das KIT, sondern auch die umliegenden Gemeinden stehen vor der Frage, wie die Energie- und vor allem die Wärmewende zu bewältigen ist“, sagt Schill, Leiterin der GeoEnergie Gruppe am Institut für Nukleare Entsorgung des KIT. „Dies hat sich im Laufe des Projekts, neben dem Wunsch nach einer nachhaltigen und risikominimierten Auslegung der Anlage am KIT, deutlich gezeigt. In diesem Zusammenhang ist das Bestreben des KIT zu verstehen, auch die Umlandgemeinden von der Technologieentwicklung und der Erdwärme im Allgemeinen profitieren zu lassen. Mehr erfahren…