Im nordöstlichen Rheinischen Schiefergebirge liegt die Gemeinde Bad Wünnenberg-Bleiwäsche. Der Gesteinsuntergrund der landwirtschaftlich genutzten Hochfläche besteht aus dem sogenannten Briloner Massenkalk. Diese Massenkalke sind Riffkarbonate, die sich während des Devons als Korallenriffe im damals von Meeren bedeckten Gebiet südlich von Bleiwäsche bildeten. Der Massenkalk ist ein begehrter Rohstoff.
Im Düstertal bei Bleiwäsche liegt der Großsteinbruch der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie GmbH, die dort den hell- bis dunkelgrauen, sehr reinen Kalkstein abbaut und verarbeitet. Die Briloner Hochfläche, eine Karstregion, ist im Landschaftsbild durch Trockentäler und Dolinen gekennzeichnet. Infolge der Verkarstung entstanden u. a. auch Höhlen. Durch die Steinbrucharbeiten wurden Briloner Höhlenforscher 1987 auf das Höhlensystem Kreiselhalle-Malachitdom aufmerksam und riefen eines der größten deutschen Höhlen-Forschungsprojekte ins Leben. Die Zentralhalle des Malachitdoms dürfte von ihren Ausmaßen her der größte bekannte freitragende Höhlenraum in Nordrhein-Westfalen sein. Die Höhle entstand im Wesentlichen in der Tertiär-Zeit.
Die Benennung des Malachitdoms geht auf die in der Höhle vorhandenen Mineralien, u. a. Malachit und Azurit, zurück. Unter dem Einfluss der Vererzung entstanden grün- und hellblau gefärbte Tropfsteine, die in Deutschland ebenso einzigartig sind wie die vielfältigen Sinterformen. Während des Tertiärs und Pleistozäns floss das an der Oberfläche heranströmende Wasser in den Malachitdom. Durch den sogenannten Kreisel, einen Deckenschlot in der Kreiselhalle, wurden zahlreiche Überreste eiszeitlicher Säugetiere in die Höhle gespült. Heute versinken die Bäche bereits im Ort von Bleiwäsche.
Kosten: 20,00 € pro Person
Anmeldung: für die Führungen ab dem 23.6.2021 per E-Mail an: FleigeA@kreis-paderborn.de unter Angabe der vollständigen Anschrift aller Teilnehmer, Tel.-Nr., E-Mail-Adr. und favorisierte Uhrzeit.
Für die Begehung des Höhlensystems über senkrecht stehende, 12 m lange Stahlleitern ist absolute Schwindelfreiheit erforderlich. Außerdem sollten unbedingt Gummistiefel, Helm, wetter- und schmutzfeste Kleidung sowie Taschenlampen mitgenommen werden. – An einer Führung können max. 6 Personen teilnehmen.