Bei diesem Naturdenkmal handelt es sich um die einzige Stelle in Deutschland, an der die gesamte erdgeschichtliche Epoche des Oligozäns, die vor 33,7 Mio. Jahren begann und vor 23,8 Mio. Jahren endete, erhalten ist. Zurzeit noch aufgeschlossen und gut zugänglich sind die 70 m mächtigen Meeresablagerungen aus der Oberoligozän-Zeit, die auf engstem Raum eine fast vollständige Schichtenfolge aufweisen und 1971 zum Typusprofil ernannt wurden.
Im Doberg baute man seit 1734 kontinuierlich Mergel ab, der zum Düngen der Felder bestimmt war. Um 1800 wurde erstmals die geologische Bedeutung dieses Aufschlusses erkannt und im Laufe weniger Jahrzehnte hatte es sich unter den Paläontologen herumgesprochen, welche fossilen Schätze der Mergelabbau ans Licht gebracht hatte. Insgesamt kamen in den Mergelgruben mehr als 500 marine Tierarten zum Vorschein. 1984 wurde der Doberg in das Geotop-Kataster und 1989 in die Liste der paläontologischen Bodendenkmäler aufgenommen. Der Geotop Doberg wurde 1984 auch vollständig als Naturschutzgebiet ausgewiesen und 2019 zum Nationalen Geotop erklärt.
Das Sammeln von Fossilien ist daher streng untersagt! halb- bis ganzstündliche kostenlose(!) Führungen
Mehrere Info-Stände im Kernbereich des Dobergs: Die Situation wird vor Ort erklärt, Fossilien werden gezeigt, Informationsmaterial wird ausgelegt und besprochen.
Ansprechpartner sind Michael Strauß (Leiter Dobergmuseum), Dr. Rainer Ebel, Michael Kaiser, Fritz Hasenburger (Förderverein Dobergmuseum), Marc Büker (Untere Denkmalbehörde der Stadt Bünde), Karin Bohrer (Untere Naturschutzbehörde des Kreises Herford
Der Förderverein für das Dobergmuseum besteht seit 1989. Er wurde ins Leben gerufen, um die Planung und den Bau des
1999 eröffneten Dobergmuseums zu ermöglichen. Satzungsgemäß unterstützt der Verein „die Errichtung und den Betrieb des Dobergmuseums als überregional herausragende Kultureinrichtung. Er will in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung das Verständnis für erd- und lebensgeschichtliche Zusammenhänge fördern.“
Das Dobergmuseum ist ein bedeutendes geologisches Museum, in dem die wichtigsten und wertvollsten, aus der Tertiär-Zeit stammenden Fossilien des Dobergs gezeigt werden. Ferner werden zahlreiche Objekte vor allem aus der Jura-Zeit präsentiert, die nicht weiter als 35 km von Bünde entfernt gefunden wurden. Mit dem Dobergmuseum, seinen Prachtstücken und außergewöhnlichen Schätzen, hat sich in Bünde ein geologisches Kompetenzzentrum entwickelt, das sich die Erforschung der Jura-Fossilien zu eigen macht – mit dem Ziel, durch Veranstaltungen, Vorträge und Museumsführungen das in vielen Jahren erworbene geologische Wissen weiterzugeben. Ferner informiert das im Handel erhältliche Buch „Der Doberg bei Bünde – Eine klassische Fundstelle der Paläontologie“ gut illustriert und mit verständlichen Texten über die Bedeutung dieser einzigartigen Lokalität aus der Zeit des Oligozäns.