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Einst Vulkane im Sauerland? – Der Steinbruch am Hellenköpfchen liefert den Beweis!

Wir besuchen die Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Für den Kirchbau wurden aus kleinen Steinbrüchen in der unmittelbaren Umgebung von Züschen Grauwacken und der bekannte „Züschener Quarzkeratophyrtuff“ gebrochen, der auch an der Pfarrkirche verbaut wurde. Von der Pfarrkirche aus wandern wir zum Steinbruch am Hellenköpfchen.

Auf der Höhe 626,3 m oberhalb von Züschen liegt der kleine Steinbruch am Hellenköpfchen. Über den Zeitpunkt seiner Entstehung ist nichts bekannt. Verwendung fand das dort gebrochene Gestein vor allem als Mauerstein für den Hausbau,  so auch für die Züschener Kirche, wo man vereinzelt heute noch Steine aus dem Steinbruch im Mauerwerk findet. Der Steinbruch ist für die geologische Erforschung des Sauerlandes ein Glücksfall. Unter anderem wurde dort ein vulkanisches Gestein freigelegt, das als „Züschener Quarzkeratophyrtuff“ in der Fachwelt bekannt wurde. Der Vulkanit, auch kurz als „K7-Horizont“ bezeichnet, erreicht dort eine Mächtigkeit von knapp 3 m und ist zwischen Tonschiefern eingelagert.

Der Züschener Quarzkeratophyrtuff und die umgebenden Tonschiefer sind örtlich reich an Fossilien, hauptsächlich Trilobiten (Dreilappkrebse), Brachiopoden (Armfüßer), Korallen, Krinoiden (Seelilien), Muscheln und seltener Schnecken. Diese Fossilien waren einmal Bewohner eines Meeres, das in der Unterdevon-Zeit (vor etwa 390 Mio. Jahren) weite Teile Mitteleuropas bedeckte. In der Umgebung der heutigen Gemeinde Züschen lagerten sich in dem Flachmeer überwiegend Tonschlämme am Meeresboden ab. Durch vulkanische Aktivitäten in der Umgebung wurden vulkanische Aschen in die Luft geschleudert, fielen in das Meer zurück und lagerten sich auf dem damaligen Meeresboden ab.

Treffpunkt: Parkplatz an der Pfarrkirche St. Johannes Baptist, Mollseifener Str. 14, 59955 Winterberg-Züschen; in der Ortsmitte von der B 236 in Richtung Bad Berleburg abbiegen und um den Kirchberg fahren, hinter der Kirche liegt der Parkplatz). Von der Pfarrkirche aus erfolgt eine ca. einstündige Wanderung hinauf zum Steinbruch am Hellenkopf. Dort wird ein kleiner Imbiss gereicht. Im Anschluss besuchen wir Borgs Scheune, wo Gesteine und Fossilien aus dem Gemeindegebiet präsentiert werden.
Führung:  Mitarbeiter des Fördervereins
Folgendes ist erforderlich: festes Schuhwerk und der Witterung angepasste Kleidung. Der Veranstalter übernimmt keinerlei Haftung für Schäden jeglicher Art.

Aufgaben des Fördervereins sind es, dazu beizutragen, dass unter Schutz stehende Natur-, Bau-, Boden-, und bewegliche Denkmäler sowie Kulturgüter, die für die Schönheit, Vielfalt und Geschichte des Dorfes Züschen und das Heimatgefühl seiner Bewohner Bedeutung haben, erhalten, gepflegt und für die Bürger erfahrbar gemacht werden. Er weckt und fördert die Bereitschaft von Bürgern, Gruppen und Vereinen zur Mitarbeit bei diesen Anliegen.

Details

Kategorie
Führung
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Landkreis
Hochsauerlandkreis
Ort
Winterberg-Züschen
Anschrift
Walter Peis
Nuhnetalstraße 100
59955 Winterberg
Datum
19.09.2021
Treffpunkt
Parkplatz an der Pfarrkirche St. Johannes Baptist, Mollseifener Str. 14, 59955 Winterberg-Züschen
Veranstalter
Förderverein für Kultur, Denkmalpflege und Naturschutz in der Gemeinde Züschen e. V.
Kontaktperson
Walter Peis
E-Mail
walter.peis@t-online.de