Der NABU-Regionalverband Mecklenburg-Strelitz lädt anlässlich des Tages des Geotops zur Einweihung des Siemssensteins in die Kalkhorst ein.
Adolf Christian SIEMSSEN wurde 1768 in Strelitz (heute Alt-Strelitz) geboren und studierte in Bützow und Göttingen und arbeitete seit 1792 als Lehrer für Naturwissenschaften und Mathematik in Rostock, wo er im Jahr 1800 Gründungsmitglied und Sekretär der Mecklenburgischen Naturforschenden Gesellschaft wurde. Sein besonderes Interesse fanden die in Mecklenburg vorkommenden Mineralien und Fossilien, zu deren erster systematischer Erfassung er wesentlich beitrug.
SIEMSSEN gilt als früher Vertreter der Drifttheorie, wonach Mecklenburg „wohl Jahrtausende hindurch von einem rauschenden Ozean bedeckt gewesen“ sei, auf dem „mächtige daherfahrende Eisschollen ihre noch eingewickelt gehaltenen Felstrümmer“ aus dem Norden fallen ließen. Seine Sammlung, das „Siemssensche Cabinett“, ging nach seinem Tod im Jahr 1833 an die Universität Rostock und wurde dort später zum Grundstock der Geologischen Landessammlung.
Mit dem Siemssenstein, einem imposanten Augengneis, wird einem fast vergessenen Sohn der Stadt Neustrelitz, der sich um die Naturgeschichte Mecklenburgs sehr verdient gemacht hat, ein bleibendes Denkmal gesetzt. Die wissenschaftliche Beschreibung des Großgeschiebes hat unser Vereinsmitglied Karl-Jochen Stein vorgenommen.