Bereits 1738 wurde in der Nähe des heutigen Feggendorfer Stollns das Steinkohleflöz in drei kleinen Schurfschächten nachgewiesen. Am 31. Oktober 1831 begann der Staat im Staatsforst oberhalb Feggendorfs mit der „Auffahrung“ des Feggendorfer Stollns. Zeitgleich wurde auf der gegenüber liegenden Deisterseite, bei Hohenbostel, mit der Auffahrung des Hohenbosteler Stollens begonnen. Dieser wurde auf 160 m Meereshöhe angesetzt und erreichte nach 995 m im Jahre 1840 das Kohleflöz. Der Feggendorfer Stolln wurde auf 255 m Meereshöhe (also knapp 100 m höher) angesetzt und kam schon 1832 nach 103 m in Förderung. Im Jahre 1862 wurden der Feggendorfer- und Hohenbosteler Stollen durchschlägig, wodurch die Bewetterung nachhaltig verbessert wurde. Man nutzte nämlich den natürlichen Wetterzug, der auf dem Temperatur- und Höhenunterschied basiert. Der Feggendorfer Stollen war hauptsächlich dazu bestimmt, die Ortschaften um Lauenau mit Schmiede- und Hausbrandkohle zu versorgen. Wegen der damaligen Landesgrenze zwischen Preußischem und Kurhessischem Gebiet wurde der Feggendorfer Stolln auf dem „Brink“ zwischen zwei Quelltälern des Schlierbaches angelegt. Der Kohlenabfuhrweg lag deshalb geradezu in der Falllinie. Man benutzte den weißen Weg, der direkt durch die Wallanlage der Wirkesburg (heute wieder als Betriebsstrasse hergerichtet) verlief und nur um einige Meter verlängert werden mußte. Zwar wurde der Weg solide mit Sandsteinen gepflastert – befand sich aber bei Schnee und Eis sowie starkem Regen in derart schlectem Zustand, dass er nicht mit Fuhrwerken befahren werden konnte. Nach der Herstellung des Stollns und den notwendigen Vorrichtungsarbeiten wurden 1832 noch 140 t Kohle gefördert. Die Jahresförderung lag bei ca. 840 t verkaufsfähiger Kohle – stieg aber dann bis 1600 t / Jahr an. Nachdem die Grafschaft Schaumburg in den preußischen Zollverein aufgenommen wurde, fiel diese als Absatzgebiet weg, und die Förderung sank erheblich auf 540 t / Jahr. 1879 wurde der Feggendorfer Stolln wegen Absatzschwierigkeiten geschlossen. Einerseits hatte der Staat auf der Barsinghäuser Seite des Deisters eine sehr leistungsfähige Betriebseinheit geschaffen, (Klosterstolln, Sammannstolln, Ministerstollen und Egestorfer Stollen) andererseits folgte der Gründerzeit 1870/73 die große Depression 1873-95.
Unter Tage wird der laufende Kohlenabbau und die Streckenauffahrung vorgeführt.
Interessante geologische Aufschlüsse des Kohlenflözes und des Nebengesteins sind zu sehen.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt.
Führungen: Dauer etwa 1,5 Stunden; Kinder 4,- Euro, Erwachsene 6,- Euro;
Kinder ab 6 Jahren dürfen in die Grube einfahren! Festes Schuhwerk und robuste Kleidung!