Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen und Steinbruch Vorhalle

GeoTouring bietet in Kooperation mit dem Historischen Centrum Hagen am Tag des Geotops einen Besuch des Museums für Ur- und Frühgeschichte Was-serschloss Werdringen und anschließend eine Führung durch den Steinbruch der ehemaligen Ziegelei am Sporbecker Weg in Hagen-Vorhalle an.
Für die jüngeren Besucherinnen und Besucher des Museums sind am Tag des Geotops kleine „geologische Schätze“ im Museum versteckt, die mit nach Hause genommen werden dürfen.

Nicht weit vom Steinbruch Vorhalle im romantischen Ruhrtal liegt das idyllische Wasserschloss Werdringen, dessen wechselvolle Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Heute befindet sich darin das Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen. Gezeigt werden regionale Funde von der Urzeit bis ins Mittelalter. Unter den zahlreichen, bis zu 470 Mio. Jahre(!) alten Fossilien sind die Insektenfunde aus dem Steinbruch der ehemaligen Ziegelei in Hagen-Vorhalle besonders eindrucksvoll. Weitere Highlights des Museums sind die naturgetreuen Nachbildungen eines riesigen Mammuts, eines Wollnashorns und eines Dinosauriers sowie die in Hagen gefundenen Knochen eines über 10000 Jahre alten Menschen aus der Steinzeit.

Der am Nordwestrand von Hagen im Ortsteil Vorhalle gelegene Steinbruch gibt einen Einblick in das flözleere Oberkarbon (Namurium B) und ist sowohl wegen seiner sedimentologischen Entwicklung als auch aufgrund der tektonischen Ereignisse im Zuge der variszischen Gebirgsbildung von Interesse. Nach der Stilllegung im Jahr 1989 erlangte der Steinbruch durch zahlreiche Fossilfunde, insbesondere Spinnentiere und Insekten, eine hohe Bekanntheit. Der Aufschluss wurde mittlerweile als Bodendenkmal festgesetzt und 2006 als eines der bedeutendsten Geotope Deutschlands mit der Auszeichnung „Nationaler Geotop“ versehen. Ein Teil der Funde kann im Schloss Werdringen, ebenfalls im Stadtteil Vorhalle, besichtigt werden. Die aufgeschlossenen Sedimente des flözleeren Namuriums B und die bislang nachgewiesenen Fossilien deuten auf eine Übergangsfazies zwischen marinem und terrestrischem Milieu hin. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Bucht oder Lagune am Rand des Karbon-Meeres. Hinsichtlich der tektonischen Ereignisse bietet der Steinbruch ebenfalls einige Besonderheiten: Neben der interessanten Faltentektonik sind Phänomene der Überschiebungstektonik in den Flanken der Sättel zu erkennen.

Zusätzliche Informationen

* Da es sich um ein geschütztes Bodendenkmal handelt, ist das Sammeln und Graben von bzw. nach Fossilien im Steinbruch nicht erlaubt!

* Eine Anmeldung ist unter Tel. 02331 2072740 oder Tel. 0178 1964177 erforderlich.

* Kosten: 4,00 € für Erwachsene; 1,50 € für Kinder (Museumseintritt inkl. Führung)