Das Quellgebiet besteht aus rund 40 artesischen Quellen, die in den beiden Dorfkernen und unmittelbar nördlich davon entspringen. Es ist beispielhaft für viele andere Quellgebiete am Hellweg und gilt nach Paderborn als das zweitgrößte Quellgebiet in NRW. Bis in die 1890er-Jahre schossen die Quellen im Frühjahr, wenn das Grundwasser am höchsten steht, oft bis zu 2 m in die Höhe. Infolge bergbaulicher Einwirkungen, bei denen die tiefer liegenden, wasserundurchlässigen Schichten durchstoßen wurden und sich durch den Abbau der Flöze ein weiträumiger Senkungstrichter bildete, ließen ihre Schüttungen stark nach. Heute fällt die Mehrzahl von ihnen regelmäßig im Spätsommer oder Herbst, je nach Niederschlagsmenge, trocken. Charakteristisch für die Quellen in Mühlhausen/Uelzen sind schwarze Eisengussrohre, die „Bohrlöcher“, aus denen viele von ihnen sprudeln.
Stark vereinfacht ausgedrückt fallen die Erdschichten von der Ruhr im Süden schräg mit 1 – 4° nach Norden ab. Über den wasserundurchlässigen Schichten des variszischen Grundgebirges liegen die zerklüfteten Schichten des Cenomaniums und Turoniums, in denen sich das Niederschlagswasser sammelt. Darüber liegt die ebenfalls undurchlässige Schicht des „Emscher-Mergels“. Wenn die beiden mittleren zerklüfteten Schichten mit Wasser gefüllt sind, schießt dieses je nach Füllmenge unter Druck als sogenannte artesische Quelle nach oben ins Freie.
Im Quellgebiet befindet sich zudem das größte Vorkommen der essbaren Brunnenkresse (Nasturtium sterile) und der größte Schilfbestand im Kreis Unna. Außerdem hat sich im Umfeld die größte Population des Laubfrosches im Kreis Unna entwickelt, der in NRW zu den „stark gefährdeten“ Arten gehört.
Programm
Ansprechpartner: Verein für Heimat u. Natur Mühlhausen/Uelzen · Heerener Str. 45c · 59425 Unna
Kontakt: Tel.: 02303 40133 · Fax: 490429 E-Mail: josef@cornelissen.de
Treffpunkt: Stadion „Am Mühlbach“ · Zum Osterfeld · Raabe Baum 2 · 59425 Unna
Zeit: 14:00 – ca. 15:00 Uhr
Kosten: Die Veranstaltung ist kostenfrei!
Führung: zur „Paschquelle“, den „Weidenquellen“, der „Linsenquelle“ und zum Beobachtungsstand am „Storksbachbruch“