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Quellgebiet Mühlhausen/Uelzen

Der 1985 gegründete Verein, Mit­glied im Westfäli­schen Heimatbund, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tradition der beiden Orte Mühlhausen und Uelzen wachzuhalten, die Lebensqualität dort zu fördern und durch aktive Mitar­beit die heimische Natur und Landschaft zu schüt­zen.

In zahlreichen Veröffentlichungen wurde inzwischen die tausendjährige Geschichte von Mühl­hau­sen/Uelzen doku­mentiert, die seit 1968 Ortsteile der Kreisstadt Unna sind und heute zu­sammen rund 3 200 Einwohner zählen. Zusammen mit dem NABU (Naturschutz­bund Deutsch­land), Kreis Unna, haben wir seit 1989 mithilfe vieler Spen­den Grundstücke von insgesamt über 22 Hektar gekauft und für die Natur her­gerichtet. Landschaft und Natur um Mühl­hausen/Uelzen gehören inzwischen zu den schönsten und artenreichsten in weitem Umkreis.

Quellgebiet Mühlhausen/Uelzen

Das Quellgebiet besteht aus rund 40 artesischen Quellen, die in den beiden Dorfkernen und unmittelbar nördlich davon entspringen, und ist beispielhaft für viele andere Quellen am Hellweg. Es gilt nach Pa­derborn als das zweit­­größte Quellgebiet in NRW. Bis in die 1890er-Jahre schossen die Quellen im Frühjahr, wenn das Grundwasser am höchsten steht, oft bis zu 2 m in die Höhe. Infolge bergbaulicher Einwirkungen, bei denen die tiefer liegenden, was­serundurchlässigen Schichten durchstoßen wurden und sich durch den Abbau der Flöze ein weiträumiger Sen­kungstrichter bildete, ließen ihre Schüttungen stark nach. Heute fällt die Mehrzahl von ihnen regelmäßig im Spät­sommer oder Herbst, je nach Niederschlagsmenge, trocken. Charakteristisch für die Quellen in Mühlhausen/ Uelzen sind schwarze Eisengussrohre, die „Bohrlöcher“, aus denen viele von ihnen sprudeln.

Stark vereinfacht ausgedrückt fallen die Erdschichten von der Ruhr im Süden schräg mit 1 – 4° nach Norden ab. Über den wasserundurchlässigen Schichten des variszischen Grundgebirges liegen die zerklüfteten Schichten des Ceno­mans und Turons, in denen sich das Niederschlagswasser sammelt. Dar­über liegt die ebenfalls undurchlässige Schicht des Emscher-Mergels. Wenn die beiden mittleren zer­klüfteten Schichten mit Wasser gefüllt sind, schießt die­ses je nach Füllmenge unter Druck als sogenannte artesische Quelle nach oben ins Freie.

Im Quellgebiet befindet sich das größte Vorkommen der essbaren Brunnenkresse (Nasturtium sterile) und der größte Schilfbestand im Kreis Unna. Im Umfeld des Quellge­biets hat sich die größte Population des Laubfrosches im Kreis Unna entwickelt, der in NRW zu den „stark gefährdeten“ Arten gehört.

Anfahrt:         Autobahnkreuz Dortmund-Unna (A1/A44), Richtung Unna zur B1. Dann nach Osten Richtung Werl, an der 2. Ampel links nach Uelzen abbiegen. Über Twiete, Uelzener Dorfstraße und Osterfeldstraße (Gemeindehaus, Kindergarten, Schule) zum Parkplatz am Mühlbachstadion

Führung        zur „Paschquelle“, den „Weidenquellen“, der „Linsenquelle“
und zum Beobach­tungsstand am „Storksbachbruch“

Mögli­cherweise führen einige Quellen zu dieser Zeit kein Wasser mehr.

Nach dem Rundgang besteht die Möglichkeit, mit Führung die 1981 angelegte „Öko-Zelle“ und den idyl­lischen Mühlpfad zu besichtigen – beides in unmittelbarer Nähe gelegen.

Bei feuchtem Wetter sind festes Schuhwerk oder Stiefel empfohlen.

Details

Kategorie
Rundgang
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Landkreis
kreisfrei
Ort
Unna
Anschrift
Heerener Str. 45c · 59425 Unna
Datum
16.09.2018
Treffpunkt
Stadion „Am Mühlbach“ · Zum Osterfeld · Raabe Baum 2 · 59425 Unna
Veranstalter
Verein für Heimat und Natur Mühlhausen/Uelzen
Kontaktperson
Josef Cornelissen
Telefon
0 23 03 / 4 01 33
E-Mail
josef@cornelissen.de