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Zurück in die Urwelt – Tag des Geotops 2018

Der Tag des Geotops – im Jahr der Geowissenschaften 2002 das erste Mal deutschlandweit durchgeführt – wird seitdem jährlich am dritten Sonntag (bzw. Wochenende) im September begangen – heuer am 16. September. An dem Aktionstag werden der Öffentlichkeit Orte vorgestellt, an denen man die Entwicklung der Erde und des Lebens nachvollziehen kann. Die Veranstaltung wird von der Fachsektion Fachsektion GeoTope und GeoParks der Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung e.V. (DGGV), gemeinsam mit der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover (AGH)) organisiert.
Seit Jahren ist auch der Scheibenberg mit seinem Basalt-Pfad immer wieder Ziel vieler Geowanderer. Die Geschichte vom Zwergenkönig Oronomasan fasziniert nicht nur Kinder und wegen seiner wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung gehört der Berg zu den Nationalen Geotopen Deutschlands.
Scheibenberg, Pöhlberg und Bärenstein – die drei berühmten Basalttafelberge des Erzgebirges – sind Reste von großen Lavaströmen, die in tertiären Tälern nach Norden flossen. Die Ablagerungen der Flüsse, denen sie folgten, blieben unter den schützenden Basaltdecken erhalten. Nach vielen Millionen Jahren Erosion sind sie durch Reliefumkehr heute Höhenrücken.
Wie kann man sich die Landschaft vor der Hebung des Erzgebirges  und den Vulkanausbrüchen vor 30 Mio. Jahren vorstellen? Der Scheibenberger Heimatforscher und Geologe Peter Schmidt, der schon am Samstag, den 15.09.  zu einer Geoexkursion einlädt, wird sich dieser Frage widmen.
Zur Einweihung des neuen Aussichtsturmes 1993 stiftete Peter Wolfgang Klose, ein Nachkomme des Erzgebirgschronisten und Scheibenberger Pfarrers Christian Lehmann (1611 -1688), einen Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides). Dessen „Kariere“ als lebendes Fossil ist einmalig in der Forschungsgeschichte. 1941 beschrieb der japanische Paläobotaniker Miki abgeworfene Zweige aus tertiären Schichten und nannte sie wegen der Ähnlichkeit mit dem Küstenmammutbaum Metasequoia. Im gleichen Jahr fand ein Wissenschaftler in Zentral-China einen bisher unbekannten Baum mit sommergrünen Nadeln. Zwischen 1944 und 1948 studierten Botaniker dieses Vorkommen in den Bergen der Provinzen Sechuan und Hubei. Dabei stellte sich heraus, dass der Neufund zur Gattung Metasequoia gehört. Bis heute gilt Metasequoia als einzige lebende Pflanze, die zuerst als Fossil beschrieben wurde: ein zum Leben erwecktes Fossil.
Anhand weiterer Fossilien, die von der paläontologischen Sammlung der Universität Leipzig zur Verfügung gestellt werden und zeichnerischen Rekonstruktionen dieser Urwelt, führt Peter Schmidt seine Gäste auf eine schier unendliche Zeitreise.

Geoexkursion Zurück in die Urwelt mit Peter Schmidt (Anmeldung TEL 037349 784500)
Samstag, den 15. September 2018, um 14:00 Uhr
Treffpunkt: Sommerlagerplatz unter den Orgelpfeifen in Scheibenberg
anschließend ist im Berggasthaus (Auf dem Berg 1 – 09481 Scheibenberg) Gelegenheit für Fragen und Gespräche

Details

Kategorie
Exkursion
Bundesland
Sachsen
Landkreis
Erzgebirge
Ort
Scheibenberg
Datum
15.09.2018
Treffpunkt
Sommerlagerplatz unter den Orgelpfeifen
Veranstalter
Deutsche Geologische Gesellschaft - Geologische Vereinigung e.V. und der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover
Kontaktperson
Peter Schmidt
Telefon
037349 784500
Koordinaten
12.922621, 50.539715