Treffpunkt ist um 10 Uhr in der „Thale-Information“ im Bahnhof Thale. Um 10.17 Uhr geht es dann mit der Bahn nach Neinstedt. Dort ist der Ausgangspunkt der diesjährigen Exkursion – die Teufelsmauer als markantestes Beispiel der Aufrichtungszone des Nordharzes.
Diesmal beginnt die Tour bei den jüngeren Gesteinsschichten und setzt sich weiter in Richtung Thale durch immer älter werdende Sedimentgesteine fort. Von dort aus führt der Weg durch die Bodeaue, wo man am Flussufer die schönen blauen „Bodeachate“ finden kann. Diese sind Produkte der Eisenverhüttung vor vielen hundert Jahren. Weiter geht es dann langsam bergauf, durch Schichten der Kreide- und Keuperzeit. Wer hier großes Glück hat, kann unter Umständen einen Seeigel, Muscheln oder auch Gipskristalle finden.
Weiter in Richtung Thale durchwandern wir die Schichten des Muschelkalks (Zeugen einer Meeresbedeckung vor ca. 240-235 Mio. Jahren). Da auch hier wieder eine Portion Glück dazu gehört, ist es durchaus möglich, Muscheln, Ceratiten, Stielglieder von Seelilien und Hohlräume mit eingewachsenen Calcitkristallen zu finden.
Der weitere Weg führt uns durch ein einzigartiges geologisches Naturdenkmal. Im Jahre 1907 wurde durch den Kirchenberg bei Thale ein Durchbruch für die Bahnstrecke Thale-Blankenburg-Quedlinburg angelegt und man hat somit ein Fenster in die Erdgeschichte vor 250 Mio. Jahren geschaffen. Schichten des Unteren Buntsandstein legen hier Zeugnis ab von einstigem heißen Wüstenklima, sowie seichter Meeresbedeckung. In den Felswänden sind sehr gut Wellenrippel zu erkennen. Auch Rogenstein findet man hier, welcher schon sehr früh als Baumaterial für vielerlei städtebaulicher Maßnahmen diente.
Am Ende unserer Exkursion stehen wir am Eingang des Bodetals mit den beiden imposanten Granitfelsen der Roßtrappe und des Hexentanzplatzes. Dieser Granit bildete sich vor 290 Mio. Jahren in den Tiefen der Erdkruste, erblickte aber erst im Tertiär vor ca. 30 Mio. Jahren das Licht der Welt, bedingt durch Abtragung.
Die geologische Wanderung dauert ca. 4 Stunden. Es ist ratsam, wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk und Rucksackverpflegung mitzuführen. Hammer und Meißel wären hilfreich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.