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Grube Messel: Außergewöhnliches Vogelfossil

By 8. Juli 2021Juli 6th, 2022No Comments

Neuer Fund im hessischen UNESCO-Weltnaturerbe

Dem Senckenberg-Grabungsteam ist im UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel ein Ausnahmefund gelungen: Aus den Ölschieferschichten wurde ein exzellent erhaltenes Fossil einer bislang unbekannten Vogelart geborgen. Das etwa kohlmeisengroße Tier hat einen gebänderten Schwanz und einen kompakten, kurzen Schnabel. Insgesamt wurden in der ersten Hälfte der Grabungssaison bislang 500 Funde gemacht – darunter sehr viele Insekten, Pflanzen und Fische, die im Herbst und Winter präpariert werden.

Funde von fossilen Vögeln sind im UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel keine Seltenheit: Über 70 Arten und viele hunderte Einzelfunde wurden aus den etwa 48 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten bereits geborgen. „Der neue, außergewöhnlich gut erhaltene Fund der uns bisher unbekannten Vogelart zeigt, dass wir dennoch weit davon entfernt sind, die Artenvielfalt in der Vogelwelt Messels vollständig erfasst zu haben“, erläutert Dr. Gerald Mayr, Ornithologe am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt.

Das Grabungsteam rund um Dr. Sonja Wedmann von der Senckenberg Forschungsstation Grube Messel hat das kohlmeisengroße Vogelfossil in der letzten Woche der Grabungskampagne im Juni in den Ölschiefern gefunden. „Wir freuen uns natürlich über jeden der circa 500 dokumentierten Fossilfunde der diesjährigen Grabung, aber der Vogel ist – neben einigen isolierten Knochenschuppen eines kleinen Krokodils, einer schönen Blüte und einer ungewöhnlich vollständig erhaltenen Libelle – ein echtes Highlight!“, so Grabungsleiterin Wedmann.

„Für eine abschließende Bestimmung des Fossils ist es noch zu früh. Sicher erscheint aber, dass diese Art bislang noch nicht aus Messel bekannt ist“, erklärt Mayr und fährt fort: „Besonders ist das Fossil zum einen durch seine sehr geringe Größe, sowie aufgrund des kompakten und kurzen Schnabels und der ungewöhnlich guten Erhaltung des Gefieders.“ Die Bänderung des relativ langen und breiten Schwanzes ist auf eine Überlieferung des dunklen Pigmentes Melanin zurückzuführen. Eine ungewöhnlich gute Weichteilerhaltung ist eine Besonderheit der hessischen Fossillagerstätte. Mehr erfahren: https://www.senckenberg.de/…/grube-messel…/