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Grundwasser nach dem Bergbau: Konsortium untersucht Auswirkungen des Kohleausstiegs auf Flüsse

By 19. Februar 2021Juli 6th, 2022No Comments

Um Tagebau zu ermöglichen, wurde vor 150 Jahren der Grundwasserspiegel in der Lausitz abgesenkt. Grubenwasser wurde in Spree und Schwarze Elster abgeleitet, was die Flüsse in trockenen Jahren stabilisierte.

Nach Ende des Braunkohlebergbaus ab 2038 wird zudem das Grundwasserdefizit wieder aufgefüllt, um einen sich selbst regulierenden Wasserhaushalt herzustellen.

In längeren Trockenperioden kann es deshalb zu dramatischen Veränderungen der Wasserführung in der Lausitz kommen: Die Schwarze Elster wird noch häufiger trockenfallen und der Abfluss der Spree wird sich deutlich verringern. Für die Wasserversorgung in Berlin und dem Tourismus im Spreewald könnte dies weitreichende Folgen haben. Wasser wird aber nicht nur für die Flüsse und für die Wasserversorgung Berlins benötigt, sondern auch für die Füllung des gigantischen Grundwasserabsenkungstrichters und der Tagebaurestlöcher.

Ein neugegründetes Konsortium untersucht nun den sensiblen Wasserhaushalt in der Region und erarbeitet in den kommenden zwei Jahren Szenarien für die künftige Grundwassernutzung. „Nach Einstellung der Grubenwassereinleitungen wird die Sulfatbelastung der Spree und der Schwarzen Elster deutlich zurückgehen. Es ist aber zu erwarten, dass mit dem Grundwasserwiederanstieg die Eisen- und Säurebelastung der Fließgewässer durch Stoffeinträge aus dem Grundwasser zeitweilig zunimmt bevor sich die hohen Eisen- und Säurekonzentrationen wieder den vorbergbaulichen Verhältnissen annähern“, erklärt Prof. Traugott Scheytt vom Institut für Geologie der TU Bergakademie Freiberg. „Offen ist, wie lange dieser Prozess dauert. Daten und Prognosen zum Abfluss, zur Verdunstung, zu den Grundwasserreserven sowie zur Entwicklung der Wasserbeschaffenheit werden darum dringend benötigt“, so der Experte für Hydrogeologie. Mehr erfahren…