Das hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) stellt Erhebung geologischer Daten zur Nutzung von Erdwärmesonden (EWS) an ausgewählten Baugebieten vor.
Bereits 2019 gab das HLNUG eine Projektstudie zur Erschließung von geeigneten Arealen zur Nutzung von oberflächennaher Geothermie (ONG) an verschiedenen Standorten in Auftrag. Bereits Ende April 2020 wurden geologische und geothermische Informationen des Untergrunds an ausgewählten Baugebieten zur Verfügung gestellt. Damit sollen private und kommunale Bauprojekte bei der Planung von ONG-Anlagen seitens des Landes unterstützt werden.
Die Ergebnisse der Erhebungen wurden vom HLNUG in Steckbriefen zusammengefasst. Darin finden sich auch Fallbeispiele zur Bemessung exemplarischer EWS zum Heizen und Kühlen privater und kommunaler Gebäude. Die Bohrtiefen der durchgeführten Erkundungen beschränken sich auf maximal 100 Meter. Bis zu dieser Tiefe unterliegen die Bohrungen nicht den Regelungen des Bundesberggesetzes und des Standortauswahlgesetzes (StandAG). Durch die Begrenzung der Bohrtiefen werden die Genehmigungsverfahren für ONG-Projekte, bei gleichzeitiger Senkung der Kosten, beschleunigt.
Steckbrief Baugebiet „Frankenbach-Gelände“ Münster
Das am südwestlichen Ortsrand von Münster gelegene „Frankenbach-Gelände“ ist eines der vom HLNUG untersuchten Gebiete. Zur Erkundung der geologischen und geothermischen Situation wurde dort eine 100 Meter tiefe Probebohrung mittels Stufenmeißel und Luft-Spülung durch die Handke Bohr- und Umwelttechnik UG abgeteuft und mit einer EWS ausgestattet. Mittels Thermal-Response-Tests (TRT) und Messung der Temperatur-Tiefen-Profile wurde für das „Frankenbach-Gelände“ eine mittlere Untergrundtemperatur von 12,2 Grad und eine effektive Wärmeleitfähigkeit von 2,5 W/(m*K) ermittelt. Mehr erfahren…