Mit einer Lösung aus Wien wappnet sich Rheinland-Pfalz gegen kommende Wetterextreme. Auch in Österreich kann jeder sein persönliches Risiko testen
Martin Stepanek
Den Juli 2021 werden die Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wohl ihr Leben lang nicht vergessen. Rekordregenfälle in wenigen Stunden sorgten am Fluss Ahr für die schlimmste Flutkatastrophe in der Geschichte der beiden Bundesländer. Mehr als 180 Menschen starben. Der finanzielle Schaden belief sich laut Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums auf über 40 Milliarden Euro. Fast zehntausend Gebäude wurden zerstört, fast doppelt so viele Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut.
Um auf solche Extremereignisse künftig besser vorbereitet zu sein, setzt das Klimaschutzministerium von Rheinland-Pfalz unter anderem auf Technologie aus Österreich. Mit der Simulationssoftware Visdom des Wiener Forschungsunternehmens Vrvis können Starkregen- und Hochwasserereignisse berechnet und wie in einem Videospiel dreidimensional visualisiert werden.
In mehrjähriger Vorbereitungszeit wurde ein digitales Abbild des gesamten Bundeslandes erstellt, das topografische Gegebenheiten, aber auch Abflussdaten von Regenfällen, Bächen und Flüssen und des Kanalnetzes berücksichtigt. Selbst die Bodenbeschaffenheiten und die Versickerungsfähigkeit bei längeren oder besonders starken Regenereignissen wurden in das Gesamtmodell aufgenommen. Da bis auf einen Meter genau aufgelöst wird, sind für das etwa 20.000 Quadratkilometer große Bundesland 20 Milliarden Rechenzellen im Einsatz. Mehr erfahren…