Die Explorationsarbeiten der BGR im deutschen Lizenzgebiet für polymetallische Sulfide im Indischen Ozean waren jetzt Thema eines internationalen Symposiums im GEOZENTRUM Hannover. An der Veranstaltung mit 50 Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden nahmen auch Repräsentanten der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) als Beobachter und Berichterstatter teil. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR und Vertreter der BGR-Vertragspartner stellten die bisherigen Forschungsergebnisse vor. Seit 2015 untersucht die BGR im Auftrag der Bundesregierung in einem 10.000 Quadratkilometer großen Gebiet südöstlich von Madagaskar Vorkommen von marinen mineralischen Rohstoffen wie Buntmetalle (Kupfer und Zink) und Spurenmetalle (Gold, Indium, Gallium, oder Selen) – wichtige Rohstoffe für Zukunftstechnologien, wie z. B. die Elektromobilität. Die Rohstoffe entstehen an untermeerischen Spreizungszonen der ozeanischen Kruste. Sie treten in ca. 3.000 Meter Tiefe als metallreiche Lösungen an bis zu 400 °C heißen Quellen, den sogenannten „Black Smoker“, am Meeresboden aus. Diese aktiven Hydrothermalfelder sind wichtige Indikatoren für das Aufsuchen von wirtschaftlich interessanten inaktiven marinen Erzfeldern in der Umgebung. Ein möglicher künftiger Tiefseebergbau wird sich ausschließlich auf die inaktiven Areale konzentrieren, um die einzigartige untermeerische Lebewelt zu schützen. Ein wichtiger Schwerpunkt der Forschungsarbeiten ist deshalb die Erfassung von Umweltbasisdaten zur Biogeochemie, Biodiversität und Mikrobiologie. Unterstützt werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR von zahlreichen Forschungseinrichtungen aus dem In- und Ausland. Beim Symposium wurden die bisherigen Resultate aus den unterschiedlichen Forschungsgebieten diskutiert, um die nächsten Explorationsschritte abzustimmen. Mitte Oktober 2018 werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einer weiteren Expedition mit dem niederländischen Forschungsschiff „Pelagia“ in das Lizenzgebiet aufbrechen. Neben der Exploration von polymetallischen Sulfiden untersucht die BGR in einem zweiten Lizenzgebiet im Pazifischen Ozean auch Vorkommen von Manganknollen am Meeresboden.