In der Schweiz bedroht ein schwerer Bergsturz das Dorf Brienz/Brinzauls (Graubünden). Der Berghang ist schon länger in Bewegung, das GFZ sammelt seit Jahren vor Ort Daten. Niels Hovius im Interview über die Entwicklungen und die GFZ-Forschung dort.
Zum Hintergrund
Im schweizerischen Kanton Graubünden ist der Hang des 2767 Meter hohen Berges Piz Linard oberhalb des Dörfchens Brienz/Brinzauls (Gemeinde Albula) ins Rutschen gekommen. Bis zu zwei Millionen Kubikmeter Gestein sind in Bewegung, das entspricht einem Würfel der Kantenlänge 126 Meter. In den nächsten Tagen oder Wochen drohen große Teile davon ins Tal zu stürzen. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass dies in einem gigantischen Felssturz passiert, wurden die 84 Bewohner:innen des Dorfes auf der Brienzer Terrasse am Fuße des Berges mittlerweile evakuiert, um Opfer zu vermeiden.
Ein Forschungsprojekt des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ sammelt seit mehreren Jahren vor Ort Daten, zusammen mit Forschungspartnern in der Schweiz. Das von Michael Dietze initiierte Projekt wird von Niels Hovius, Leiter der GFZ-Sektion 4.6 „Geomorphologie“, betreut. Teile des Teams arbeiten inzwischen an anderen Orten: an der Universität Göttingen (Michael Dietze) und am ISTERE der Universität Grenoble-Alpes (Kristen Cook). Derzeit baut das Team sein Instrumentennetz um den Standort herum aus, um die heiße Phase dieser Krise so detailliert wie möglich zu erfassen.
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