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Ist das 1,5°-Ziel nur mit technischen Hilfsmitteln zu erreichen?

By 14. Oktober 2018Juli 6th, 2022No Comments

DFG-Schwerpunktprogramm veröffentlicht Video zur Rolle von Negativen Emissionen

In dieser Woche veröffentlichte der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) den „Sonderbericht 1,5°C globale Erwärmung“ (SR1.5). Die Kernbotschaft des Berichts lautet: Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 anstatt der im Pariser Klimaabkommen als Obergrenze festgelegten 2°C würde die wesentlichen Auswirkungen des Klimawandels deutlich abmildern. Dazu gehören der Artenverlust an Land und im Ozean, die Intensität von Extremereignissen wie Dürren, Hitzewellen und Starkniederschlägen und nicht zuletzt der Anstieg des globalen Meeresspiegels.

Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, wäre es aber notwendig, die von Menschen verursachten Kohlendioxid (CO2)-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent gegenüber dem Niveau von 2010 abzusenken. Spätestens 2050 müssten sie bei netto null liegen. Außerdem wäre im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts eine Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre in der Größenordnung von 100-1000 Gigatonnen CO2 notwendig. Das entspricht einer Menge, die die Menschheit bei aktuellen Werten in 2,5 bis 25 Jahren freisetzt.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Schwerpunktprogramm „Climate Engineering – Risiken, Herausforderungen, Möglichkeiten?“ stellt dazu aktuell in einem neuen Trickfilm-Video verschiedene Maßnahmen vor, mit denen solche „negativen Emissionen“ realisiert werden könnten. Dazu gehören neben großflächiger Aufforstung das Binden von Kohlendioxid mit Hilfe künstlicher Bäume (Direct Air Capture), die Alkalisierung der Meere oder die Nutzung von Energie aus nachwachsenden Energieträgern bei gleichzeitiger Abscheidung und Speicherung von CO2 (Bio Energy with Carbon Capture, BECCS). „Für die zum Erreichen der versprochenen Klimaziele erforderliche umfangreiche Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre gibt es aber bisher keine Erfahrungen bezüglich Machbarkeit und Nachhaltigkeit“, sagt der Koordinator des Schwerpunktprogramms, Prof. Dr. Andreas Oschlies vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Mehr erfahren…