Eisbedeckung und Wetterverhältnisse in Grönland haben deutliche Auswirkungen auf das Klima in Europa. Jakob Abermann vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz befasst sich deshalb intensiv mit den Umweltbedingungen auf der größten Insel der Welt. Gemeinsam mit Kolleg:innen vom Know Center Graz und GEUS Dänemark hat er nun neue Erkenntnisse aus historischen Daten gewonnen, die unser Verständnis von Klimaänderungen verbessern können. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.
„Wir stießen auf mehrere hundert Seiten von bislang brach liegenden Messergebnissen, die Alfred Wegener vor knapp hundert Jahren auf seiner Grönland-Expedition gesammelt hatte“, berichtet Abermann. Der Meteorologe und Geophysiker Wegener war damals Professor an der Universität Graz. Seine Dokumentationen zur Beschaffenheit von Schnee und Eis sowie den Witterungsverhältnissen analysierten die Forscher:innen nun und setzten sie mit aktuellen Messungen sowie Rekonstruktionen aus Klimamodellen in Verbindung. „Es ist erstaunlich, wie gut die Messungen in vielen Variablen mit den Modellierungen übereinstimmen“, so Abermann. Allerdings werden lokale Einflüsse in ihrer Komplexität nicht ausreichend berücksichtigt. Das hat wiederum Auswirkungen auf Berechnungen zur Entwicklung der Gletscher. Mehr erfahren..