01.04.-bis 23.07.2017
Sonderausstellung im Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig
Ausstellungsorte: Hamburger Straße 267, 38114 Braunschweig und Pockelsstraße 10, 38106 Braunschweig
In den 1990er Jahren wurden im Steinbruch Langenberg im Goslarer Ortsteil Oker die fossilen Überreste eines verzwergten Langhalsdinosauriers, auch Sauropoden genannt, entdeckt. Die Wissenschaftler beschrieben den neuen Dinosaurier als Europasaurus holgeri nach seinem Entdecker Holger Lüdtke. Europasaurus lebte hier im Harzvorland im Oberen Jura in einem tropischen Inselparadies, das eher den heutigen Bahamas ähnelte als der Landschaft, die wir heute am nördlichen Harzrand vorfinden. Als Inselbewohner wurde Europasaurus im Laufe seiner Entwicklung immer kleiner, was ihm das Überleben in einem räumlich stark eingegrenzten Habitat überhaupt erst ermöglichte. Ausgewachsen erreichte er lediglich 9 Meter Gesamtlänge, was für einen Sauropoden geradezu „winzig“ ist.
Zeitgleich lebten seine Verwandten auf dem Festland des nördlichen Urkontinents Laurasia, wo einige von ihnen um die 30 Meter lang werden konnten.
In der Ausstellung vergleichen wir den Inselzwerg Europasaurus und seine Begleitfauna aus dem Langenberg, zu der ebenfalls verzwergte Krokodile gehören, mit der Fauna aus der nordamerikanischen altersgleichen Morrison-Formation. Das 27 Meter lange Originalskelett des Diplodocus „Arapahoe“, das unter Mitwirkung des Naturhistorischen Museums vor wenigen Jahren in Wyoming geborgen wurde, ist ebenso ein Star der Ausstellung wie der Raubsaurier Allosaurus „Big Al II“ und der Stegosaurus „Sarah“. Ein dritter Themenblock beschäftigt sich mit Plateosaurus, der bereits in der Trias (Keuper) lange vor den oben genannten Dinosauriern unsere Region durchstreifte und der ungewöhnlichen Gruppe der Prosauropoden zuzuordnen ist. Diese waren die Urahnen der späteren echten Sauropoden.
Nie zuvor wurde eine derart große Anzahl an Originalknochen von Europasaurus an einem Ort der Öffentlichkeit präsentiert
Grafik links: Europasaurus Holgeri (© Andrey Atuchin, Homepage 3landesmuseen Braunschweig)
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